Religionspädagogik
"Die Bibel im Alltag des Religionsunterrichts"
Religiöses Lernen ist aus christlicher Sicht ohne die Bibel nicht denkbar. Am Buch der Bücher führt somit im Religionsunterricht kein Weg vorbei. Im
Alltag des Religionsunterrichts jedoch stößt die Thematisierung der Bibel auf erhebliche Hindernisse. Diese liegen maßgeblich darin begründet,
dass zwischen heutigen Lebenserfahrungen und der 'Welt der Bibel' ein beträchtlicher historischer, kultureller und sozialer Abstand klafft. Sowohl sprachlich als
auch gedanklich (Gott als tragendes Wirklichkeitsprinzip!) erscheint sie vielen Schüler/innen als fremdes und befremdliches Dokument. Zudem verstanden sich die
biblischen Schriften selbst keineswegs als Kinder-, Jugend- oder Schulbücher. Das Forschungsprojekt sucht empirisch zu erkunden, wie Schüler/innen und
Religionslehrer/innen biblischen Unterricht erleben und deuten. Aus Perspektive der unterrichtlichen Akteure soll ergründet werden, welchen Stellenwert die Bibel
im real existierenden Religionsunterricht einnimmt und unter welchen Prämissen und in welcher Weise sie dort didaktisch inszeniert und subjektiv rezipiert wird.
Die Datenerhebung und -auswertung erfolgt im Rahmen qualitativ-empirischer Projektseminare durch Studierende. Diese projektieren und realisieren narrativ-episodische
Leitfadeninterviews, welche mit der Method(ologi)e der syntaktisch-semantischen Sequenzanalyse ausgewertet werden. Mit der Zeit entsteht auf diese Weise ein Fundus
thematisch relevanter Interviewanalysen, die im Sinne einer empirisch fundierten Bibeldidaktik reflektiert und systematisiert werden können.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
|