Religion birgt durch ihren immanenten Absolutheitsanspruch ein Gewaltpotential, das in Auseinandersetzungen konfliktverschärfend wirken kann und den
Konflikten eine zusätzliche Dimension verleiht. So wird der Faktor Religion z.T. instrumentalisiert, um Konflikte, die auf sozialen und politischen Spannungen
basieren, gleichzeitig als Glaubensauseinandersetzung zu deklarieren. Auf der anderen Seite zeigen zahlreiche Erfahrungen, dass die Friedensethik aller Religionen ein
gemeinsames, verbindendes Fundament darstellt und Religion in vielen Konflikten eine Grundlage für gewaltfreie Verhandlungen und friedliche Annäherung
gebildet hat. Im genannten Forschungsschwerpunkt wird dieser ambivalente Zusammenhang von Religion und gewalttätigem Konflikt untersucht.