Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Forschungsbericht 2001-2002
 
Institut für Landschaftsökologie

Robert-Koch-Str. 26
48149 Münster
Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. Manfred Krieter
 
Tel. (0251) 83-33699
Fax: (0251) 83-38352
e-mail: instloek@uni-muenster.de, m.krieter@uni-muenster.de
www: http://www.uni-muenster.de/Landschaftsoekologie
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002

Fachbereich 14 - Geowissenschaften
Institut für Landschaftsökologie
Biozönologie/Tierökologie


Larvalökologie

Larvalökologie von Insekten

In vielen Fällen liegt der Schlüssel zur Habitatbindung von Insektenarten in der Larvalökologie und den Habitaten der Präimaginalstadien begründet. Hierfür lassen sich vor allem zwei Gründe anführen:

  1. Eier können keine und Larven nur in gewissen Grenzen aktive Ortsveränderungen durchführen. Sowohl Eier als auch Larven sind im Gegensatz zu Imagines somit nicht oder kaum in der Lage, ungünstigen Witterungsbedingungen bzw. einem schlechten Ressourcenangebot auszuweichen.

  2. Die Lebenserwartung der Imagines der meisten mitteleuropäischen Insektenarten ist deutlich kürzer als die Entwicklungsdauer der Präimaginalstadien. Somit sind Ei, Larve oder Puppe über einen viel längeren Zeitraum dem Selektionsdruck und dem Wirken der abiotischen und biotischen Faktoren unterworfen als die Imagines. Entsprechend spezifisch sind die Larvalhabitate der Arten. Sowohl bei Tagfaltern bzw. Widderchen als auch Heuschrecken - den Hauptforschungsobjekten der Arbeitsgruppe hinsichtlich der Larvalökologie - ist bislang allerdings relativ wenig zu den Lebensräumen der Präimaginalstadien in Mitteleuropa bekannt. Insbesondere bei Tagfaltern und Widderchen konnte die Kenntnis der Larvalökologie und vor allem der Larvalhabitate in Deutschland durch die Forschungen der Arbeitsgruppe deutlich verbessert werden.

Projektdauer:

2002-2006

Drittmittelgeber:

ABÖL

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. Thomas Fartmann, Nils Anthes, Patrick Leopold

Veröffentlichungen:

ANTHES, N. (2002): Lebenszyklus, Habitatbindung und Populationsstruktur des Goldenen Scheckenfalters Euphydryas aurinia ROTT. im Alpenvorland. Dipl.-Arb. Institut für Landschaftsökologie, Universität Münster, 62 S.

LEOPOLD, P. (2001): Schmetterlingszönosen ausgewählter Kalk-Magerrasen im Saale-Unstrut-Gebiet (Sachsen-Anhalt) unter besonderer Berücksichtigung der Habitate des Segelfalters und der Berghexe. Dipl.-Arb., Universität Münster, 78 S.

FARTMANN, T. (2002): Die Schmetterlingsgemeinschaften der Halbtrockenrasen-Komplexe des Diemeltales. Biozönologie von Tagfaltern und Widderchen in einer alten Hudelandschaft. Diss. Institut für Landschaftsökologie, Universität Münster, 156 S.

SCHUHMACHER, O. (2002): Zur Mobilität, Populationsstruktur und Habitatbindung des Warzenbeißers (Decticus verrucivorus L.) auf ruderalisierten Sandtrockenrasen der Unteren Mittelelbe-Niederung. Dipl.-Arb. Institut für Landschaftsökologie, Universität Münster, 78 S.

ANTHES, N., FARTMANN, T., HERMANN, G. & G. KAULE (submitted): Combining larval habitat quality and metapopulation structure - the key for successful management of prealpine Euphydryas aurinia colonies? J. Ins. Cons.

ANTHES, N., FARTMANN, T. & G. HERMANN (eingereicht): Wie lässt sich der Rückgang des Goldenen Scheckenfalters (Euphydryas aurinia) in Mitteleuropa stoppen? Erkenntnisse aus populationsökologischen Studien in voralpinen Niedermoorgebieten und der Arealentwicklung in Deutschland.

FARTMANN, T. (i. Dr): Die Schmetterlingsgemeinschaften der Halbtrockenrasen-Komplexe des Diemeltales. Biozönologie von Tagfaltern und Widderchen in einer alten Hudelandschaft. Abh. Westf. Mus. Naturkde.

FARTMANN, T. (1997): Biozönologische Untersuchungen zur Heuschreckenfauna auf Magerrasen im Naturpark Märkische Schweiz (Ostbrandenburg). In: Mattes. H. (Hrsg.): Ökologische Untersuchungen zur Heuschreckenfauna in Brandenburg und Westfalen. Arbeiten a. d. Institut f. Landschaftsökologie, Westfälische Wilhelms-Universität Münster 3, 1-62.

FARTMANN, T. (2000): Zum Eiablageverhalten von Omocestus rufipes (Zetterstedt, 1821) in Südwestfrankreich. Articulata 15(2): 207-210.

FARTMANN, T & H. MATTES (1997): Heuschreckenfauna und Grünland - Bewirtschaftungsmaßnahmen und Biotopmanagement. In: Mattes, H. (Hrsg.): Ökologische Untersuchungen zur Heuschreckenfauna in Brandenburg und Westfalen. Arbeiten a. d. Institut f. Landschaftsökologie, Westfälische Wilhelms-Universität Münster 3, 179-188.

FARTMANN, T & H. MATTES (i. Dr.): Störungen als ökologischer Schlüsselfaktor beim Komma-Dickkopffalter (Hesperia comma). Abh. Westf. Mus. Naturkde.

 
 

Hans-Joachim Peter
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Datum: 2003-04-14