Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Medizinische Klinik und Poliklinik C Albert Schweitzer Str. 33 48149 Münster Direktor: Univ. Prof. Dr. Günter Breithardt |
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Fax: (0251) 83-47864 e-mail: breithg@uni-muenster.de www: http://medc.uni-muenster.de/ |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät |
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Elektrophysiologische Charakterisierung von Patienten mit Brugada-Syndrom
Die Brüder Josep und Pedro Brugada beschrieben 1992 eine Gruppe von acht, ansonsten herzgesunden
Patienten mit ventrikulären Tachyarrhythmien und einem atypischen Rechtsschenkelblock sowie
ST-Hebungen rechts präcordial in den EKG-Ableitungen. Zur Kennzeichnung von Patienten mit
Synkopen und/oder überlebten plötzlichem Herztod mit diesen EKG-Veränderungen hat
sich in der Literatur der Begriff Brugada-Syndrom durchgesetzt. Das Brugada-Syndrom wird heutzutage als
eine Ionenkanalerkrankung verstanden, die zumindest bei einem Teil der Patienten autosomal dominant vererbt
wird. Die Zahl der weltweit identifizierten Patienten mit ähnlicher Klinik und
EKG-Veränderungen, die häufig lediglich transient auftreten, wächst kontinuierlich. Zum
besseren Verständnis der Arrhythmogenese beim Brugada-Syndrom und zur Risikostratifizierung
wurden zahlreiche klinische Studien durchgeführt. Dabei wurde insbesondere der Aussagewert einer
invasiven elektrophysiologischen Diagnostik aber auch nicht-invasiver Parameter wie der Registrierung von
Spätpotentialen und/oder sogenannter Body-Surface-Potentiale untersucht. Die einzige erwiesene
Maßnahme zur Verhinderung des plötzlichen Herztodes bei diesen Patienten bleibt derzeit der
implantierbare Kardioverter/Defibrillator. Da die charakteristischen EKG-Veränderungen vielfach auch
bei asymptomatischen Patienten beobachtet werden, stellt sich zukünftig vor allem die Frage, wer von
diesen Patienten einen ICD benötigt und welche diagnostischen Maßnahmen bei der
Risikostratifizierung helfen.
Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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