Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Institut für Humangenetik Vesaliusweg 12-14 48149 Münster Direktor: Prof. Dr. Jürgen Horst |
Tel. (0251) 83-55400
Fax: (0251) 83-56995 e-mail: horstj@uni-muenster.de www: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/ihg/ |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät |
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Alveoläres Rhabdomyosarkom - Molekulargenetische Analyse eines Tumorzellmodells
Die Gene PAX3 und
PAX7 kodieren für evolutionär stark konservierte Transkriptionsfaktoren und spielen in der
Myogenese eine Schlüsselrolle. Im alveolären Rhabdomyosarkom, einem pädiatrischen
Tumor muskulären Ursprungs, werden häufig Translokationen gefunden, durch die es zur Fusion
dieser Gene mit einem anderen Transkriptionsfaktor, FKHR kommt. Es resultieren jeweils Fusionsproteine mit
der DNA-bindenden Domäne von PAX3 oder PAX7 und der transregulatorisch aktiven Domäne
von FKHR. Die Bildung dieser chimären Transkriptionsfaktoren (PAX3-FKHR und PAX7-FKHR)
scheinen eine entscheidende Rolle bei der Onkogenese des alveolären Rhabdomyosarkoms zu spielen.
Um
diesen Mechanismus für PAX7 zu untersuchen, wurden NIH3T3 Zellen mit Expressionsvektoren der
beiden Formen von PAX7 sowie dem chimären PAX7-FKHR stabil transfiziert und entsprechende
Zelllinien etabliert. Vergleichende Untersuchungen zeigten einen neoplastisch transformierten Phänotyp
für die PAX7-FKHR exprimierenden Zellen in vitro und deren Fähigkeit Tumoren zu
bilden in vivo. Diese Ergebnisse zeigen eine direkte tumorigene Wirkung des Fusionsproteins. Das
gewonnene Zellmodel stellt somit ein genetisch definiertes Instrument zur Untersuchung der Tumorentstehung
dar.
Derzeit wurden einige breit gefächerte Experimente
zur allgemeinen Charakterisierung des Zellmodells abgeschlossen. Es wurden quantitative Daten für die
Expression von etwa 6.000 Genen mithilfe der Mikrochiptechnologie von Affymetrix
gewonnen. Die Daten wurden vergleichend mit der unveränderten Ausgangszelllinie NIH3T3
ausgewertet. Es konnten so etwa 200 Gene mit relevanten Expressionsveränderungen in Bezug auf die
maligne Transformation der Modellzellen gefunden werden. Schließlich wurden einige biologisch
wichtig erscheinende Gene ausgewählt und deren Aktivität auf Proteinbasis vergleichend mit einer
Reihe von menschlichen Tumorzelllinien untersucht. Einige der identifizierten Gene werden nun als
mögliche prognostische Marker oder Ansätze für die Entwicklung von Therapiestrategien
beim Rhabdomyosarkom evalutiert.
Beteiligte Wissenschaftler:
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