Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Forschungsbericht 2001-2002
 
Institut für Humangenetik

Vesaliusweg 12-14
48149 Münster
Direktor: Prof. Dr. Jürgen Horst
 
Tel. (0251) 83-55400
Fax: (0251) 83-56995
e-mail: horstj@uni-muenster.de
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002

Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Institut für Humangenetik
Experimentelle Genetik und Tumorgenetik


Analyse der zum PKD1-Gen homologen Gene

Bereits bei der Identifikation des PKD1-Gens wurde deutlich, dass dieses Gen in mehreren Kopien dupliziert vorliegt. In einer Vergleichsstudie konnten wir zunächst zeigen, dass mindestens sechs Kopien der so genannten homologen Gene existieren und diese sich nur durch geringe Sequenzunterschiede von dem “PKD1-master-gene“ unterscheiden. Obwohl zumindest ein Teil der Gene transkribiert werden, konnte darüber hinaus zweifelsfrei festgestellt werden, dass diese Gene nicht translatiert werden und somit funktionslose Pseudogene darstellen. Es ist bekannt, dass in Mäusen und niedrigeren Spezies keine PKD1-homologen Gene vorliegen. Um PKD1-homologe Sequenzen in Primaten nachzuweisen, haben wir FISH-Analysen an Chromsomen-spreads von Mensch, Schimpanse, Gorilla und Orang-Utan durchgeführt. Für diese Analysen wurden BACs eingesetzt, die homologe humane PKD1-Sequenzen enthalten. Das erwartete Signalmuster (ein starkes Signal auf 16p13 und zwei mittlere Signale auf 16p12 und 16q22) wurde beim Menschen und beim Gorilla (in orthologen Regionen) nachgewiesen, während Schimpanse und Orang-Utan zusätzliche Signale auf verschiedenen Orthologen des humanen Chromosoms 7 zeigten. Eine Sequenzanalyse der Schimpansen-PKD1-Gene ergab für die analysierten Bereiche eine mehr als 99% Identität zwischen dem Master-Gen und seinen homologen Genen.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. Nadja Bogdanova Markov, PD Dr. Bernd Dworniczak, Prof. Dr. Jürgen Horst, Institut für Humangenetik, Münster

Dr. Arseni Markov, Institut für Medizinische Biochemie, Münster

Veröffentlichungen:

Bogdanova N, Markoff A, Gerke V, McCluskey M, Horst J, Dworniczak B (2001) Homologoues to the first gene for autosomal dominant polycystic kidney disease (ADPKD) are pseudogenes. Genomics, 2001 Jun 15;74(3):333-41

Bogdanova N, Schempp W, Markoff A, Horst J, Dworniczak B (2002) Evolution of the Homologues to the PKD1 Gene. Eur J Hum Genet 10: Suppl 1, P0451, Abstract

 
 

Hans-Joachim Peter
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Datum: 2004-01-29