Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Forschungsbericht 2001-2002
 
Institut für Humangenetik

Vesaliusweg 12-14
48149 Münster
Direktor: Prof. Dr. Jürgen Horst
 
Tel. (0251) 83-55400
Fax: (0251) 83-56995
e-mail: horstj@uni-muenster.de
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002

Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Institut für Humangenetik
Experimentelle Genetik und Tumorgenetik


Mutationsanalyse im PKD1-Gen und klinische Studie

Die Mutationsanalyse des duplizierten Bereichs des PKD1-Gens wurde in Zusammenarbeit mit der Gruppe von Frau Kalaydjieva, Perth, Australien, durchgeführt. Untersucht wurden die Bereiche von Exon 2-21 und Exon 23-34 bei 17 nicht miteinander verwandten ADPKD1-Patienten. Diese Bereiche liegen in dem duplizierten Abschnitt des PKD1-Gens, in dem bisher weltweit nur wenige Mutationen identifiziert werden konnten. Die Analyse erfolgte mittels XL-PCR mit PKD1-spezifischen Primern, einer zweiten “nested“ PCR, und anschließender Sequenzierung. Anhand dieser Analyse konnten 12 neue Mutationen (Q563X, c.5105delAT, c.5159delG, S2269X, c.9847delC, c.7472del3, c.9292del39, IVS14+1G>C, IVS16+1G>T, G381C, Y2185D, G2785D) identifiziert werden. Mutationen im duplizierten Bereich des PKD1-Gens sind somit bei ca. 63% der untersuchten Patienten für die ADPKD verantwortlich. Die phänotypische Ausprägung der ADPKD zeigt sowohl eine breite intra- als auch interfamiliäre Hetero genität. Modifizierend auf den Schweregrad der Erkrankung wirkt möglicherweise der Alu I/D-Polymorphisms im ACE-Gen. In einer internationalen multizentrischen Studie wurde der ACE-Genotyp bei 307 klinisch charakterisierten ADPKD- Patienten analysiert. Anhand dieser Studie konnte kein Unterschied in der Verteilung des ACE-Genotyps zwischen Patienten mit einem chronischen/terminalen Nierenversagen und Patienten mit einer normalen Nierenfunktion gezeigt werden. Des Weiteren wurde gezeigt, dass der ACE-Genotyp keinen Einfluss darauf hat, in welchem Alter das Nierenversagen auftritt. Der Alu I/D-Polymorphismus im ACE-Gen ist somit sehr wahrscheinlich kein ADPKD- modifizierender Faktor.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. Nadja Bogdanova Markov, PD Dr.Bernd Dworniczak, Prof. Dr. Jürgen Horst, Institut für Humangenetik, Münster

Dr. Arseni Markov, Institut für Medizinische Biochemie, Münster

Dr. Marie McCluskey, Edith Cowan University, Perth, Australien

Veröffentlichungen:

Bogdanova N, Markoff A, Horst J. (2002) Autosomal dominant polycystic kidney disease - clinical and genetic aspects. Kidney Blood Press Res. 25(5):265-83. Review

McCluskey M, Schiavello T, Hunter M, Hantke J, Angelicheva D, Bogdanova N, Markoff A, Thomas M, Dworniczak B, Horst J, Kalaydjieva L (2002) Mutation detection in the duplicated region of the polycystic kidneydisease 1 (PKD1) gene in PKD1-linked Australian families. Hum Mutat 2002 Mar;19(3):240-50

Schiavello T, Burke V, Bogdanova N, Jasik P, Melsom S, Boudville N, Robertson K, Angelicheva D, Dworniczak B, Lemmens M, Horst J, Todorov V, Dimitrakov D, Sulowicz W, Krasniak A, Stompor T, Beilin L, Hallmayer J, Kalaydjieva L, Thomas M (2001) Angiotensin-converting enzyme activity and the ACE Alu polymorphism in autosomal dominant polycystic kidney disease. Nephrol Dial Transplant. 2001 Dec;16(12):2323-7.

 
 

Hans-Joachim Peter
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Datum: 2004-01-29