Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Institut für Humangenetik Vesaliusweg 12-14 48149 Münster Direktor: Prof. Dr. Jürgen Horst |
Tel. (0251) 83-55400
Fax: (0251) 83-56995 e-mail: horstj@uni-muenster.de www: http://www.klinikum.uni-muenster.de/institute/ihg/ |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät |
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Hereditäre Prosopagnosie
Der Begriff Prosopagnosie (PA), wurde von Bodamer (1947, Arch Psych Nerven 179:6ff) eingeführt
und bezeichnet die Unfähigkeit eine Person am Gesicht allein zu erkennen. Die Spezifität dieses
Defizits zeigt sich in der Doppeldissoziation von Probanden mit Objektagnosie aber nicht PA und vice
versa. Nahezu alle Publikationen berichten über Einzelfälle oder von Kollektiven mit
nichtverwandten Probanden mit erworbener PA nach Hirntraumen, Schlaganfall oder Atrophie zumindest der
rechten occipito-temporalen Region.
Es gibt nur 7 Berichte über eine angeborene
PA. Die einzigen Hinweise auf eine familiäre Form stammen von McConachie (1976, Cortex 12:76ff)
und de Haan (1999, J Clin Ex Neuropsy 21:312ff). Betroffene Familienmitglieder werden jedoch nur
anekdotisch erwähnt ohne weitere Stammbaumanalyse. Ein Eintrag in OMIM fehlt.
Wir haben 20 Familien mit mehr als 60 Betroffenen über jeweils 4 Generationen erfasst. Bislang kennen
wir keinen sporadischen oder familiären isolierten Fall. Eine Selektion auf Familien können wir
ausschließen, da fast keiner der Indexprobanden zuvor von weiteren Betroffenen in der Familie wusste.
Die Segregation der PA ist kompatibel mit einem einfachen autosomal dominanten Erbgang. Eine
Fragebogenaktion unter mehr als 800 Schülern, Studenten und persönlichen Bekannten ergibt bei
10 sicher Betroffenen eine minimale Prävalenz von ca. 1%. Wir haben erstmals diagnostische
Kriterien erarbeitet, die eine eindeutige Zuordnung erlauben. Es gibt keine Hinweise auf einen
intermediären klinischen Phänotyp.
Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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