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Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Institut für Arterioskleroseforschung an der Universität Münster Domagkstraße 3 48149 Münster Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. med. Gerd Assmann |
Tel. (0251) 83-47 222
Fax: (0251) 83-47 225 e-mail: assmann@uni-muenster.de www: http://ear001.uni-muenster.de/index.html |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät |
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Differentielle Genexpressionsanalyse während der
Der Prozeß der
Schaumzellbildung von Makrophagen ist bedeutsam während der Entwicklung der Arteriosklerose. Mit
Fetten überladene Makrophagen, sogenannte Schaumzellen, befinden sich im Innern arteriosklerotischer
Läsionen, die zum Verschluß von Gefäßen und nachfolgend zum Herzinfarkt oder
Schlaganfall führen können. Um die Prozesse besser verstehen zu können, die während
der Pathogenese der Arteriosklerose ablaufen, haben wir ein humanes Zellkulturmodell der Schaumzellbildung
etabliert. Hierzu werden aus dem Blut von freiwilligen Spendern Monozyten gewonnen und in Zellkultur zu
Makrophagen ausdifferenziert, die anschliessend durch Beladung mit modifizierten Lipoproteinen in
Schaumzellen umgewandelt werden. Diese schaumzelligen Makrophagen können wieder
cholesterinentladen werden. Mit Hilfe der "High Performance Liquid Chromatography" (HPLC)
überprüfen wir den Cholesterinbeladungszustand der Zellen. Wir sind somit in der Lage bestimmte
Cholesterinbeladungszustände des Makrophagen in Zellkultur zu simulieren und können parallel
die dadurch ausgelösten Veränderungen der mRNA-Expression analysieren. Das
Genexpressionsverhalten in den Makrophagen auf mRNA-Niveau haben wir in Zusammenarbeit mit der
F.Hoffmann La-Roche AG in Basel mittels der Affymetrix-Genechip Technologie bei den unterschiedlichen
Cholesterinbeladungszuständen analysiert. Mittels quantitativer Echtzeit-Polymerase Kettenreaktion
(qPCR) haben wir das bei den Chipanalysen erhaltene Expressionsverhalten vieler Gene validiert. Neben den
ATP-Bindungscassetten Transportern ABCA1 und ABCG1 wiesen mehrere Gene stark differentielle
Genexpression auf. Diese Gene werden derzeit analysiert um ihre Funktion im Rahmen der
Arterioskleroseentstehung zu entschlüsseln.
Ferner beschäftigen
wir uns mit der Charakterisierung von ATP-Bindungscassetten Transportern der A- und G-Subfamilie.
Mitglieder dieser Familien sind besonders am zellulären Export von Lipiden beteiligt und somit ideale Ziele
für die pharmakologische antiatherogene Therapie.
Wir konnten zeigen, dass die Expression von ABCG4, dies ist der nächste Verwandte
von ABCG1, ebenfalls vom zellulären Cholesteringehalt reguliert wird.
In enger Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe "Proteinchemie" haben wir die Beteiligung
des ABC-Transporters ABCA1 an der ApoE-Sekretion untersucht und zeigen können, daß ABCA1
an der Sekretion von ApoE beteiligt ist. Dieser Befund legt nahe, dass ABCA1 in Makrophagen neben seiner
bisherigen Hauptaufgabe, der Bildung von HDL aus lipidfreiem ApoAI, ebenso an der Bildung anderer
Lipoproteinpartikel beteiligt ist. Durch die defekte Lipoproteinbildung in Makrophagen von Tangierpatienten
kann überschüssiges Lipid schlecht exportiert werden. Dies führt zum auffälligen
Erscheinungsbild bei Tangierpatienten: Akkumulation von schaumzelligen Makrophagen im
retikuloendothelialen System. Diabetiker weisen im Allgemeinen
eine HDL-Defizienz auf. Da die HDL-Bildung von ABCA1 reguliert wird, haben wir analysiert ob die
ABCA1-Expression von den Metaboliten, die bei Diabetes vermehrt gebildet werden, beeinflusst wird. Wir
konnten nachweisen, dass ungesättigte freie Fettsäuren sowie Acetoacetat die
ABCA1-Promotoraktivität sowie den Cholesterinefflux aus Makrophagen verringern und somit die bei
Diabetikern beobachtete HDL-Erniedrigung bewirken können.
Interleukin 1-beta (IL1b) soll laut Literatur von
ABCA1 sekretiert werden. Diese Behauptung haben wir in menschlichen Makrophagen und Monozyten von
gesunden Individuen und Tangierpatienten überprüft. Die IL1b
-Sekretion ist in Monozyten ABCA1-unabhängig, während sie in Makrophagen sowohl
ABCA1-abhängig als auch -unabhängig abläuft. Wir haben
untersucht, ob der geschlechtsspezifische Unterschied im Plasma HDL-Spiegel durch Beeinflussung der
ABCA1-Expression durch Testosteron verursacht wird. Bei HepG2-Zellen und menschlichen Makrophagen wird
zwar der Cholesterinexport durch Testosteron gesteigert, jedoch bleibt die ABCA1-Expression
unverändert. Wir konnten zeigen, dass die SR-BI-Expression gesteigert wurde und so zu einem
erhöhten Cholesterinexport beiträgt.
Drittmittelgeber: Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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