NWG2: Hemisphärenspezialisation für Sprache
Aus bisher nicht bekannten Gründen ist Sprache im menschlichen Gehirn laterali siert, d.h. eine der
Hemisphären ist i. d. R. stärker an sprachlichen Funktionen beteiligt als die andere.
Die Untersuchung der interindividuellen Variabilität in bezug auf Seite (rechts versus links) und Grad
(uni- bis ambilateral) dieser Lateralisation bietet Gelegenheit,
- Einblicke in die neuronale Organisation von Sprache zu er halten,
- Vorhersagen zu spontaner Erholung von Sprachfunktionen nach einer Hirnschädigung zu treffen
und ebnet
- den Weg für die Entwicklung effizienter therapeutischer Maßnahmen bei Aphasie.
Unsere Arbeitsgruppe untersucht Sprachlateralisation
mit Hilfe der funktionellen transkraniellen Dopplersonographie, der funktionellen
Magnetresonanztomographie, der Magnetenzephalographie und der transkraniellen Magnetstimulation. Derzeit
bearbeiten wir folgende Themen:
- Vererblichkeit von Sprachdominanz,
- intraindividueller Entwicklungsverlauf der Sprachlateralisation im ersten Lebensjahrzehnt,
- mögliche Vor- oder Nachteile atypischer" Sprachlateralisation,
- mögliche interhemisphärische Dissoziationen von Sprachunterfunktionen,
- Rolle der kontrahemisphärischen sprachhomologen Regionen,
- der Sprachlateralisation zugrundeliegende anatomische Asymmetrien,
- Zusammenhang von Sprachlateralisation und Verarbeitung schnell modulierter auditorischer Information,
- funktionelle Relevanz der Lateralisation in der Folge von Hirnschädigungen und
- Modulation von Sprachfunktionen bei gesunden Probanden sowie bei Patienten in der
Spracherholungsphase nach einer Hirnschädigung durch sprachfördernde (faszilitierende)
Techniken.
Beteiligter Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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