Verletzungen im reifen ZNS führen normalerweise zu einer bidirektionalen Degeneration und
Funktionsverlust. Es existieren inzwischen Tiermodelle, um erstens den Zelltod nach einer Verletzung
aufzuheben und zweitens eine axonale Regeneration in (1) transplantierten peripheren Nerven,
(2) Organkultur und (3) in der weißen Substanzen zu erreichen. Letzteres Modell wurde im
Rahmen des laufenden TP E3 etabliert. Wir konnten zeigen, daß eine ausreichende Neuroprotektion mit
lentalen b- und g-Kristallinen zu einer massiven
axonalen Regeneration über den gesamten durchtrennten und angenähten Sehnerv der Ratte
führt. Kristallinproduktion wird über das bcl-2 reguliert. Kristalline werden auch in retinalen
Neuronen in hohen Mengen detektiert. Im Rahmen des TP werden vorwiegend bcl-2 überexprimierende
Mäuse verwendet, da bcl-2 in die down-stream-Kontrolle der apoptotischen Kaskaden involviert
ist. Das erste Ziel ist die Optimierung von neuroprotektiven Maßnahmen in der Retina der Maus, um ein
funktionsrelevantes Nachwachsen der Axone im N. opticus nach seiner Durchtrennung zu
erreichen. Das zweite Ziel ist die Charakterisierung von wachstumsassoziierten Proteinen (GAP-43) und
intraneuralen Kristallinen, Rezeptoren (Integrine) und second messengers (G-proteine, Rho-Kinase),
die zu einer Assemblierung eines Wachstumskegels aus dem durchgeschnittenen Axonstumpf führen.
Ziel der in-vivo- und in-vitro-Untersuchungen ist die Vertiefung des Verständnisses der
Regenerationskontrolle, um im Tiermodell funktionell ausreichende Kontingente von Nervenfasern zu erhalten.