Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) Domagkstrasse 3 48143 Münster Direktor: Univ.-Prof. Dr. E. Harms |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät |
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Projekt D18:
Glomerulosklerose und tubulointerstitielle Fibrose stellen im Endstadium faktisch aller Nierenerkrankungen
das vorherrschende pathologische Erscheinungsbild dar. Dabei korreliert das Ausmass der Akkumulation
extrazellulärer Matrixmolekuele im Glomerulus bzw. im Tubulointerstitium mit der Schwere der
Nierenerkrankung und damit mit dem Fortschreiten der Niereninsuffizienz.
In diesem Teilprojekt wollen wir uns schwerpunktmäßig mit der pathogenetischen Rolle von
Proteoglykanen in experimentellen Tiermodellen von Glomerulosklerose und tubulointerstitieller Fibrose
beschäftigen. Die in die Studie einbezogenen Proteoglykane tragen nicht nur zur funktionsfähigen
supramolekularen Assemblierung der makromolekularen Komponenten der Extrazellularsubstanz bei. Sie
haben zusätzlich eine direkt oder indirekt vermittelte Signalvermittlungsfunktion und beeinflussen
dadurch zentral wichtige Prozesse wie Zellproliferation und Apoptose.
Einen der Forschungsschwerpunkte wird die Modulation der Aktivität des wichtigsten profibrotischen
Cytokins, TGF-ß, durch sogenannte kleine, Leucin-reiche Proteoglykane wie Decorin und Biglycan
darstellen. Für diese Arbeiten stehen uns Mauslinien mit ausgeschalteten Genen für diese
Proteoglykane zur Verfügung. Wir konnten bereits zeigen, dass in Mäusen mit tubulointerstitieller
Fibrose die Abwesenheit von Decorin mit einem früheren Einsetzen der Apoptose von Tubuluszellen,
mit einer dramatisch erhöhten monocytären Entzündungsreaktion und mit einem massiv
verstärktem Matrixumbau einhergeht (s. Abb.). Die von uns nachgewiesene Rolle von Decorin bei
der entzündungsbedingten Angiogenese wollen wir einem transgenen Tiermodell näher
charakterisieren, bei dem das Decorin-Gen unter die Kontrolle eines Endothelzell-spezifischen Promotors
gesetzt wird. Auf der Basis der Arbeitshypothese, nach der Decorin TGF-ß nicht inaktiviert, sondern
sequestriert, soll nach dem Vorkommen von Decorin/TGF-ß-Komplexen in Harn und Plasma gefahndet
werden. Von Biglycan, einem strukturell nahen Verwandten von Decorin, vermuten wir nach
vorläufigen Befunden, dass es für die Integrität des Kapillarsystems bei
entzündlichen Prozessen benötigt wird. Die dafür verantwortlichen Mechanismen werden
Gegenstand weiterer Forschungsarbeiten sein. Schließlich wollen wir mit Syndecan-4 die
pathophysiologische Bedeutung eines in die Zellmembran integrierten Heparansulfat-Proteoglykans
untersuchen, nachdem gezeigt werden konnte, dass Heparansulfat-Oligosaccharide die Zellproliferation sowohl
direkt als auch durch Bindung und Präsentation von Wachstumsfaktoren beeinflussen können.
Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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