Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) Domagkstrasse 3 48143 Münster Direktor: Univ.-Prof. Dr. E. Harms |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät |
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Projekt D15:
Die leukozytoklastische Vaskulitis (LcV) stellt eine Entzündung dar, deren primäres Ereignis die
Zerstörung der kleineren Gefäße (Venolen) durch Granulozyten (PMN) ist. Sie tritt sowohl
eigenständig auf als auch im Rahmen von mehreren Autoimmunerkrankungen und verursacht
Schäden v.a. an der Haut, den Nieren, oder dem Darm. Einige ihrer Pathomechanismen sind beispielhaft
auch für pathologische Reaktionen im Rahmen anderer Erkrankungen wie zum Beispiel für die
Gruppe der durch Immunkomplexe verursachten Störungen (chronische Polyarthritis) und für die
Sepsis.
Die betroffenen Gefäße sind oft der Ort der Diapedese, also der Einwanderung von
Entzündungszellen in das Gewebe. Bislang ist nicht geklärt, warum es hier bei der LcV, nicht aber
bei anderen akuten Entzündungen, durch die PMN zur Gefäßschädigung kommt.
Durch die Untersuchung bekannter und neuer Mausmodelle für eine kutane LcV und durch den
Vergleich mit einer Entzündung ohne Gefäßschaden (akutes Kontaktekzem) haben wir
gezeigt, daß die LcV a) zwar auf mehreren Wegen ausgelöst werden kann, aber b) offensichtlich
immer mit Veränderungen einher ging die gleichzeitig die Aktivierung und die Diapedese der
Granulozyten betreffen (wie z.B. eine deutlich verlängerte Expression von
Adhäsionsmolekülen). Unsere Arbeitshypothese besagt daher, daß eine Vaskulitis dann
entsteht, wenn eine bestimmte Konstellation aus besonderen Adhärenzphänomenen und einer
Aktivierung der PMN vorliegt.
Wir erwarten, mit diesem Projekt Erkenntnisse über die speziellen Pathomechanismen der Vaskuliltis zu
gewinnen, und, damit verknüpft, auch über allgemeine Mechanismen der Diapedese von
Leukozyten. Für die LcV gibt es aktuell immer noch kein anerkanntes Therapiekonzept, selbst die
Wirksamkeit von Steroiden ist nicht gesichert. Unsere Erkenntnisse sollen helfen die vaskulitischen Reaktionen
im Rahmen von Nierenentzündungen, Autoimmunkrankheiten oder Infektionen gezielter behandeln zu
können.
Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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