Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) Domagkstrasse 3 48143 Münster Direktor: Univ.-Prof. Dr. E. Harms |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät |
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Projekt C23:
Die beiden Calcium-bindenden Proteine S100A8 und S100A9 gehören zu einer Gruppe
niedermolekularer, die als S100-Proteinfamilie bezeichnet wird. Das besondere Interesse an diesen beiden
S100-Proteinen leitet sich von den Beobachtungen ab, daß erhöhte Mengen dieser Proteine bei
verschiedenen entzündlichen Erkrankungen, wie chronische Bronchitis, cystische Fibrose und
rheumatische Arthritis, im Serum gefunden werden, und S100A8- und S100A9-positive Phagozyten zu den
früh infiltrierenden Zellen in entzündlichen Läsionen gehören. Es konnte von uns
gezeigt werden, dass der S100A8/A9-Proteinkomplex ein Arachidonsäure-bindendes Protein darstellt.
Die von uns erstmalig gezeigte Interaktion zwischen dem Fettsäuretransporter FAT/CD36 und den
S100A8/A9-Arachidonsäure-Komplexen stellt eine neuartige Verknüpfung zwischen
S100-Proteinen und der Pathogenese entzündlicher Reaktionen dar. S100A8/A9-Proteinkomplexe
akkumulieren an Orten der Entzündung als Konsequenz einer spezifischen Sekretion aus aktivierten
Phagozyten. Die funktionelle Aufklärung der Interaktion zwischen FAT/CD36 und S100A8/A9
könnte deshalb neue Einblicke in die molekularen Mechanismen der Initiation und Regulation der
Entzündung geben. Ein weiteres Ziel des Teilprojektes ist die Untersuchung der Genregulation von
S100A8 und S100A9 in myeloischen Zellen. Mittels klassischer Promotorstudien konnten von uns eine Reihe
regulatorischer Sequenzen für die Genexpression von S100A8 und S100A9 identifiziert werden. Beide
Proteine können vorwiegend in myeloischen Zellen nachgewiesen werden, und ihre Expression wird
während der Myelopoese massiv herauf reguliert. Des weiteren liegen die Gene für S100A8 und
S100A9 liegen im S100 Gencluster eng benachbart vor. Deshalb soll der S100A8/A9 Genlocus auf
Nuclease-überempfindliche Regionen (DNase I hypersensitive sites, DHS) sowie auf eine
locus control region untersucht werden. Die Identifizierung und Einbeziehung von locus
control-Regionen machen eine Expression der Konstrukte vom Ort ihrer Integration unabhängig
und Gendosis-abhängig und damit berechenbarer. Diese regulatorischen Elemente sind
möglicherweise für gentherapeutische Zwecke (z.B. bei der chronischen Granulomatosis oder der
Leukozyten Adhäsions-Defizienz) geeignet.
Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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