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Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Poliklinik für Parodontologie Waldeyerstr. 30 48149 Münster Direktor: Prof. Dr. Th. F. Flemmig |
Tel. (0251) 83-47059
Fax: (0251) 83-47134 e-mail: par@uni-muenster.de www: klinikum.uni-muenster.de/institute/zmk/einrichtungen/par/l |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät |
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Angeborene und erworbene Immunität
Neben den
ursächlichen mikrobiologischen Faktoren sind lokale und systemische Immunstörungen sowie
Dysregulationen inflammatorischer Prozesse für die Progredienz der Parodontitits verantwortlich. In
diesem Zusammenhang spielen neutrophile Granulozyten und Antikörper eine wesentliche Rolle. Ein
hereditär durch zelluläres Priming veränderter Leukozytenphänotyp wird als
Prädispositionsfaktor für die erhöhte Infektanfälligkeit mit resultierender
Gewebeschädigung bei lokalisierter aggressiver Parodontitis angenommen. Die durchgeführten
Untersuchungen zeigen, dass die aus peripherem Venenblut von Patienten mit lokalisierter aggressiver
Parodontitis isolierten neutrophilen Granulozyten durch eine Überschussaktivierung des
Transkriptionsfaktors CREB mit simultan erhöhter intrazellulärer Phosphorylierung von p38MAK
charakterisiert sind. Die Variabilität der Befunde korreliert mit der variablen klinischen Expression des
genetischen Phänotyps. Weiterhin konnte am Modell sauerstoffspaltender, Matrix abbauender und
strukturspaltender leukozytärer Aktivitäten gezeigt werden, dass sich die Überregulation der
Immunantwort nach systematischer Parodontitistherapie normalisiert. Die Bildung spezifischer
Antikörper ist für die Opsonisierung und Phagozytose parodontopathogener Bakterien wichtig.
Beim Debridement der parodontalen Taschen im Rahmen der konservativen Parodontitistherapie kommt es zu
einer massiven transienten Bakteriämie und somit zu einer systemischen Exposition der bakteriellen
Antigene. Es konnte nachgewiesen werden, dass nach konservativer Parodontitistherapie ein Anstieg der
IgG-Antikörpertiter gegen P. gingivalis mit einer Reduktion dieses Erregers in der
Mundhöhle assoziiert war. Ebenso wurde bei einem Anstieg der Antikörperreaktivität
gegen spezifische Antigene der untersuchten Streptococcus milleri ssp. eine reduzierte intraorale
Besiedlung mit diesem Keim gefunden. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen weisen darauf hin, dass die
konservative Parodontitistherapie zu einer erhöhten Antikörperbildung gegen parodontopathogene
Bakterien führt, die mit einer reduzierten intraoralen Besiedlung einhergeht.
Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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