Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Forschungsbericht 2001-2002
 
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie

Waldeyerstr.
48149 Münster
Direktor: Prof. Dr. N. Senninger
 
Tel. (0251) 83-56301
Fax: (0251) 83-56414
e-mail: allgchir@uni-muenster.de
www: http://www.chirurgie.uni-muenster.de/
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002

Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie


Metallothionein: Ein früher Marker bei kolorektalen Karzinomen

Metallothionein: Ein früher Marker in der Karzinogenese des Colitis ulcerosa assoziierten kolorektalen Karzinoms

Metallothioneine (MTs) sind Zink-bindende Proteine, deren Überexpression zu einer Sequestration von Zink-Ionen und damit zu einer funktionellen Inaktivierung des p53 Tumor-Suppressor-Gens führen könnte. Ziel der Studie war, die potentielle Rolle der MTs in der Karzinogenese des Colitis ulcerosa (CU) assoziierten Karzinoms und den Einfluss auf die p53 Funktion zu untersuchen. Monoklonale und polyklonale Antikörper gegen p53 (Anti-p53) und MT (Anti-MT) wurden zur immunhistochemischen Färbung von formalinfixierten, in Paraffin eingebetteten Colonproben verwendet, die von 14 Patienten mit CU-assoziiertem Karzinom (CAK) gewonnen wurden, von 13 Patienten mit high-grade Dysplasien (HGD), von 10 Patienten mit low-grade Dysplasien (LGD), und von 30 Patienten mit CU ohne Dysplasien oder Karzinom (CU). Fischer's exakter Test wurde zur Ermittlung statistischer Signifikanzen verwendet (p<0.05). Eine positive Anfärbung von MT (>20% aller Tumorzellen, dysplastischer oder Epithelzellen) wurde in den meisten Proben von CU ohne Dysplasien und LGD gefunden, aber nur in wenigen HGD und CAK (p<0.01 für CAK vs. CU und LGD vs. HGD). P53 wurde immunhistochemisch v.a. in HGD und CAK, weniger in LGD und CU nachgewiesen (p<0.01 für CAK vs. CU und HGD vs. LGD). In histologisch normalem Gewebe, das an ein CAK angrenzt, wurde in 6 von 7 Proben eine deutliche MT-Expression bei gleichzeitigem Fehlen einer p53-Expression nachgewiesen. MT-Überexpression könnte unabhängig von der p53-Expression einen wichtigen frühen Schritt in der Entstehung des CAK darstellen und sollte daher als unabhängiger Risikofaktor eines CAK weiter untersucht werden.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. M. Brüwer, Dr. K. W. Schmid, PD Dr. C. F. KrieglsteinProf. Dr. N. Senninger, Prof. Dr. G. Schürmann,

Veröffentlichungen:

Bruewer M, Schmid KW, Krieglstein CF, Senninger N, Schuermann G.

Metallothionein: early marker in the carcinogenesis of ulcerative colitis-associated colorectal carcinoma.

World J Surg 2002; 26(6): 726-731

 
 

Hans-Joachim Peter
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Datum: 2004-02-26