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Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie - Pädiatrische Nephrologie Waldeyerstr. 22 48149 Münster Leiterin: Prof. Dr. Med. Monika Bulla |
Tel. (0251) 83-56217, 83-56215
Fax: (0251) 83-58699 www: http://medweb.uni-muenster.de/institute/paed/ |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät |
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Fetale Nephro-/Uropathie
Mit Hilfe des pränatalen Ultraschalls kann schon frühzeitig in der Gravidität eine fehlerhaft
verlaufende Entwicklung der Nieren und ableitenden Harnwege aufgedeckt werden. Die Inzidenz wird mit
0,8 % angegeben. Aufgrund von urogenitalen Anomalien liegt die Mortalität im
Säuglingsalter bei ca. 6,3 %. In einer retrospektiven Untersuchung wurden im Zeitraum
von 1996-2002 in der Universitäts-Frauenklinik Münster 124 Feten mit pränatal
ultrasonographisch nachgewiesenen Malformationen im Bereich der Nieren und ableitenden Harnwege erfasst.
Hierbei handelte es sich um 21 Fälle einer autosomal rezessiven polyzystischen Nierenerkrankung
(ARPKD), 1 Fall einer autosomal dominanten polyzystischen Nierenerkrankung (ADPKD). 26 x
wurde eine einseitige multizystische Nierendysplasie (MCKD) nachgewiesen. Bei 14 Kindern lag eine
beidseitige MCKD oder aber eine einseitige in Kombination mit schwerwiegenden extrarenalen Fehlbildungen
vor. Eine reine Nierendysplasie wurde in 6 Fällen gesehen, eine Dysplasie in Kombination mit
anderweitigen Fehlbildungen wurde 15 x pränatal vermittels Ultraschall aufgedeckt. Eine
Urethralklappenerkrankung wurde in 18 Fällen nachgewiesen, bei 4 Feten lag der typische Befund eines
Prune belly-Syndromes vor. In 1 Fall einer diabetischen Mutter führte eine
Nierengefäßthrombose beidseits zum intrauterinen Fruchttod, bei 5 anderen Feten lag eine mit dem
Leben nicht vereinbare vollständige Nierenagenesie vor. Eine Dilatation des Nierenbeckenkelchsystemes
im Sinne einer ein- oder beidseitigen Hydronephrose fand sich bei 13 Feten, ursächlich lag dieser
Harntransportstörung in den meisten Fällen eine Doppelnierenanlage, eine subpelvine Stenose
oder ein vesikoureteraler Reflux zugrunde.
Insgesamt wurde aufgrund eines prognostisch ungünstigen Befundes 31 x eine Abortinduktion
durchgeführt. In 8 Fällen trat ein intrauteriner Fruchttod ein. 18 Kinder verstarben wenige
Minuten nach Geburt aufgrund einer durch Oligoahydramnie bedingten Lungeninsuffizienz. Eine Obduktion
wurde in 33 Fällen durchgeführt, wobei humangenetisch bedeutsame weitere Fehlbildungen
aufgedeckt werden konnten. Das Wiederauftreten von hereditären Fehlbildungen bei
Nachfolgeschwangerschaften wurde 8 x beobachtet. Die 67 überlebenden Kinder konnten
maximal 58 Monate nachverfolgt werden. In diesem Beobachtungszeitraum wurden die Entwicklung der
Kinder und ihrer Nierenfunktion untersucht. die operativen Korrekturmaßnahmen erfasst und das
Eintreten von Sekundärkomplikationen bzw. die Entwicklung einer terminalen Niereninsuffizienz
dokumentiert.
Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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