Cellcept®-Therapie bei nierentransplantierten Kindern und Jugendlichen
Mycophenolatmofetil (MMF = Cellcept®) inhibiert die Inusin-Monophosphat-Dehydrogenase, ein
Schlüsselenzym der De-novo-Purinsynthese. Damit blockiert MMF die Proliferation von B- und
T-Lymphozyten. Die immunsuppressive Kombination mit MMF hat beim Erwachsenen die Rate der akuten
Nierentransplantatabstoßung (ARR) signifikant gesenkt. In Form einer prospektiven multizentrischen
Studie wurde im Zeitraum von 10/1996 bis 11/2000 die Effektivität bei nierentransplantierten Kindern
und Jugendlichen evaluiert und die Nebenwirkungen untersucht. Darüber hinaus wurde die
Pharmakokinetik im kindlichen Organismus überprüft. Insgesamt wurden 86 Kinder und
Jugendliche mit Nierentransplantation (NTX) unter der immunsuppressiven Kombinationstherapie
Cyclosporin A, Prednison und MMF (2 x 600 mg/m² KOF) evaluiert. Als Kontrolle diente
eine historische Gruppe (n = 54), welche statt MMF Azathioprin (Aza) erhielten.
Nach 3 Jahren betrug das Patientenüberleben unter MMF 98,8 %, in der Aza Gruppe lag es bei
94,4 %. Das Transplantatüberleben war mit 98 % unter MMF signifikant besser als unter
Aza (80 %, p < 0,001). ARR traten bei 47 % der MMF-Patienten auf, in der
Aza-Gruppe lag die Rate bei 61 % (p < 0,05). Die globale Transplantatfunktion war in
beiden Gruppen nicht unterschiedlich. 73-84 % der Patienten benötigten eine antihypertensive
Therapie (in beiden Gruppen identisch). Die Rate der opportunistischen Infektionen (zumeist CMV) war bei
den MMF-behandelten Kindern und Jugendlichen geringgradig höher als in der Aza-Gruppe. Die
Häufigkeit war identisch zu den Erfahrungen, die bereits bei Erwachsenen gesammelt wurden.
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