Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie - Pädiatrische Nephrologie Waldeyerstr. 22 48149 Münster Leiterin: Prof. Dr. Med. Monika Bulla |
Tel. (0251) 83-56217, 83-56215
Fax: (0251) 83-58699 www: http://medweb.uni-muenster.de/institute/paed/ |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät |
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Multizystische Nierendysplasie (MCKD)
Eine unilaterale multizystische Nierendysplasie (MCKD) findet sich mit einer Inzidenz von 1 auf 4000
Lebendgeburten. Es handelt sich um eine fehlerhafte Aussprossung der Ureterknospe in eine funktionslose
Gewebestruktur. In der kontralateralen Niere werden in 10-20 % Veränderungen wie VUR,
subpelvine Stenose, zystische Veränderungen gesehen. Im Zeitraum von 1985 bis 1998 wurden 97
Kinder mit einer einseitigen MCKD evaluiert. In 20 % wurden Abnormalitäten in der
kontralateralen Niere aufgedeckt (12 x Dilatation des Nierenbeckens, 4 x VUR, 6 x
angehobene Parenchymechogenität). Bei 5 Kindern bestand eine Operationsindikation.
Prophylaktisch wurde bei 17 Kindern wg. der Gefahr der Malignomentwicklung oder
Hypertonieentstehung die MCKD entfernt. Bei den übrigen 80 Kindern ergab die
Verlaufsbeobachtung eine vollständige Rückbildung der MCKD in 25 %, eine
Größenregression in 60 %. In 15 % blieb der Befund stationär. Eine
Malignomentwicklung oder Hypertonie wurde bei keinem der konservativ betreuten Kinder beobachtet. Die
niedrige Rate von VUR und die Rarität der malignen Entartung macht somit eine
routinemäßige Durchführung eines MCUs oder eine operative Entfernung des
dysplastischen Organes nicht erforderlich.
Beteiligte Wissenschaftler:
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