Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin - Allgemeine Pädiatrie - Pädiatrische Nephrologie Waldeyerstr. 22 48149 Münster Leiterin: Prof. Dr. Med. Monika Bulla |
Tel. (0251) 83-56217, 83-56215
Fax: (0251) 83-58699 www: http://medweb.uni-muenster.de/institute/paed/ |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät |
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Angeborene Harntransportstörungen mit und ohne Harnwegsdilatation
Seit Einführung der pränatalen/postnatalen Ultraschalluntersuchungen im Bereich der ableitenden
Harnwege hat der Befund einer Harnwegsdilatation bzw. -obstruktion eine neue Bedeutung bzgl.
Therapiewertigkeit erhalten. In früheren Zeiten herrschte die Meinung vor, dass Dilatation immer auf
einer Obstruktion beruhe und eine operativ invasive Maßnahme erforderlich mache, um einen
Nierenparenchymuntergang im Sinne der hydronephrotischen Schrumpfniere vorzubeugen.
Verlaufsbeobachtungen haben jedoch gezeigt, dass eine Dilatation der ableitenden Harnwege keineswegs
regelhaft mit einer schwerwiegenden renoparenchymal schädigenden Obstruktion vergesellschaftet ist.
Es muss daher der Frage nachgegangen werden, welche auslösenden Faktoren für den Eintritt
einer irreversiblen Zellnekrose oder Zellapoptose im Nierenparenchym bei dilatierender
Harntransportstörung relevant sind. Zur Klärung dieser Frage war die Definition von allgemein
gültigen Kriterien bzgl. Beurteilung einer Harnwegsdilatation und -obstruktion erforderlich. Weiterhin
mussten allgemein anerkannte Strategien für die therapeutischen Entscheidungen erarbeitet werden.
Hierzu hat sich eine Gruppe von pädiatrischen Nephrologen und Kinderurologen in Kooperation mit
Grundlagenforschern, die sich mit der gestörten Nierenentwicklung bei Feten und Neugeborenen
beschäftigen, zusammengeschlossen. Diese geht der Bedeutung der Harntransportstörung
während der prä- und postnatalen Nierenentwicklung nach. Anhand der vorliegenden Daten wurde
interdisziplinär ein Konsensuspapier erarbeitet, mit dessen Hilfe im Sinne der Evidence Based Medicine
Beobachtungs- und Behandlungsstrategien bzgl. des Outcomes der betroffenen Kinder evaluiert werden soll.
Im Rahmen eines Symposions in Münster mit dem Titel "Harnwegsdilatation und
Harntransportstörung - Ein kindernephrologisch-urologischer Fragenkomplex" wurde im September
2001 der derzeitige Forschungs- und Wissensstand vorgestellt und Strategien der nephro-urologischen
Betreuung der Kinder mit angeborenem bilateralen Dilatationen des Harntraktes intensiv diskutiert.
Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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