Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Forschungsbericht 2001-2002
 
Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre,
insbes. Controlling

Universitätsstr. 14-16
48143 Münster
Direktor: Prof. Dr. Wolfgang Berens
 
Tel. (0251) 83-22017
Fax: (0251) 83-22018
e-mail: Controlling@wiwi.uni-muenster.de
www: http://www.wiwi.uni-muenster.de/ctrl
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002

Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbes. Controlling


Kostenrechnung in einem Versicherungsunternehmen:
Kostenrechnung transparent (Kreta)

Seite Mitte 2001 betreut der Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Controlling der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, vertreten durch Prof. Dr. Wolfgang Berens, die Weiterentwicklung der Kosten- und Leistungsrechnung bei der Westfälische Provinzial Versicherung AG. Das Forschungsprojekt ist mit “Kreta - Kostenrechnung transparent“ betitelt.

Versicherungsunternehmen sehen sich seit einigen Jahr einem verstärkten betriebswirtschaftlichen Druck ausgesetzt. Dieser Druck resultiert zum einen aus dem verstärkten Wettbewerb auf dem deutschen Versicherungsmarkt, der seit der Deregulierung 1994 eingesetzt hat, und zum anderen aus dem Ansteigen der Schadenaufwände, vor allem auch zurückzuführen auf den globalen Klimawandel.

Aus diesen Einflüssen resultiert die Notwendigkeit, insbesondere auch die sogenannten Betriebskosten näher zu untersuchen. Diese Kosten resultieren aus z.B. aus dem Vertriebsdienst, der Vertragsbearbeitung und der Schadenregulierung. Teilweise sind diese Kosten durch Aktivitäten/Prozesse verursacht. Auf Grundlage dessen erschien die Einbindung von Elementen der Prozesskostenrechnung in die vorhandenen Kostenrechnungssysteme angebracht.

In einem Top-Down Ansatz wurden Anforderungen an ein Kostenrechnungssystem erfragt: Dazu wurden drei Vorstände strukturiert interviewt. Hinzu wurden Anforderungen aus den Fachbereichen erfragt (ausgewählte Pilotabteilungen) sowie Anforderungen durch das zentrale Controlling formuliert. Aufbauend auf diesen Anforderungen ist dann ein Konzept entwickelt worden, dessen Ziel Kostentransparenz ist.

Grundlegende Elemente des Konzeptes sind die Verrechnung von Kosten auf Geschäftsfeld-Versicherungszweig-Kombinationen anhand von internen Produkten/Prozessen. Da sich Erlöse ebenfalls diesen Geschäftsfeld-Versicherung-Kombinationen zurechnen lassen, ist eine Erweiterung der Deckungsbeitragsrechnung möglich: Neben den Deckungsbeitrag I (Prämien - Schadenaufwand) und dem Deckungsbeitrag II (Deckungsbeitrag I - Provisionen) um einen Deckungsbeitrag III (Deckungsbeitrag II - Kosten aus den Fachbereichen).

Dieses Konzept ist erst in Pilotabteilungen getestet worden und daraufhin auch flächendeckend in Fachbereichen umgesetzt worden. In Zukunft sollen weitere Abteilungen und Zentralabteilungen miteingebunden werden.

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. Wolfgang Berens, Dipl.-Math. Mirko Kraft, Dipl.-Kfm. Pascal Nevries

 
 

Hans-Joachim Peter
EMail: vdv12@uni-muenster.de
HTML-Einrichtung: Izabela Klak
Informationskennung: FO04TA11
Datum: 2003-09-10