Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Forschungsbericht 2001-2002
 
Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre,
insbes. Controlling

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48143 Münster
Direktor: Prof. Dr. Wolfgang Berens
 
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002

Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbes. Controlling


Controlling im Profi-Sport - dargestellt am Beispiel der ersten Fußball-Bundesliga

Die Sportart Fußball erfreut sich seit jeher größter Beliebtheit in Deutschland. Die zunehmende Begeisterung für den Fußball geht auch mit einer Kommerzialisierung und Professionalisierung des Entscheidungsfeldes der Fußballunternehmen einher und eingetragene, gemeinnützige Sportvereine wandeln sich zu modernen Wirtschaftsunternehmen mit Umsätzen in bis zu dreistelliger Millionenhöhe.

Trotzdem ist zu konstatieren, dass die betriebswirtschaftliche Theorie das ständig gewachsene Forschungsfeld weitgehend stiefmütterlich behandelt: Zwar wird immer wieder seitens der Sportökonomie das Forschungsdefizit betont, es fehlt jedoch eine dauerhafte Auseinandersetzung mit diesem Gebiet. Auch die tatsächlichen Strukturen in der Praxis der Profi-Sport-Organisationen offenbaren den Mangel an betriebswirtschaftlichen Systemen und ökonomischem Know-How. Damit lässt sich durch das Missverhältnis von umgesetzten Finanzvolumina und betriebswirtschaftlicher Forschung sowie implementierter ökonomischer Systeme sowohl eine Theorie- als auch eine Praxis-Lücke im Bereich betriebswirtschaftlicher Forschung identifizieren.

Dieser Handlungsbedarf wird durch die Betrachtung der Einnahmen- und Ausgabenentwicklung unterstrichen: Während im Bereich der traditionellen Haupteinnahmequellen kaum signifikante Zuwächse (Ticketing, Merchandising, Sponsoring) bzw. sogar Einbrüche (Vermarktung der TV-Rechte) zu verzeichnen sind, offenbaren die Ausgaben (Gehälter, Transferentschädigungen/(Handgelder), Kosten für den laufenden Spielbetrieb), besonders seit dem sog. “Bosman-Urteil“, einen deutlichen Anstieg. Als Konsequenz ergibt sich ein akuter, erhöhter Finanzierungsbedarf der Fußballunternehmen.

Eine wesentliche Besonderheit von Fußballunternehmen ist das Zielsystem. Primäres Ziel ist es, den sportlichen Erfolg zu maximieren. Als Nebenbedingung kommt die dauerhafte finanzielle Stabilität, zur Sicherung der Linzensierung seitens des DFB hinzu. Bei der Nebenbedingung handelt es sich somit zunächst um eine notwendige Bedingung für das Oberziel. Darüber hinaus wirkt finanzieller Erfolg signifikant positiv auf den Zielerreichungsgrad der sportlichen Perspektive und vice versa. Die Entwicklung einer Controllingkonzeption für Unternehmen der Fußball-Bundesliga erweist sich daher aus zweierlei Sicht als zielführend: Zum einen wird über die Sicherung der notwendigen Nebenbedingung überhaupt erst die Grundlage für das Oberziel geschaffen. Zum anderen gelingt es zusätzlich, positiv auf die Oberzielerreichung einzuwirken.

Vor diesem Hintergrund ist es Ziel der Forschung auf diesem Gebiet, eine Controllingkonzeption auf Basis der Spezifika von Fußballunternehmen zu entwickeln. Besondere Berücksichtigung müssen dabei die spezifischen Produktionsbedingungen, die zahlreichen Stakeholder und die erläuterten Einnahmen- und Ausgabenposten sowie das Zielsystem der Betrachtungsobjekte erfahren.

Beteiligter Wissenschaftler:

Dipl,-Kfm. Elmar Karlowitsch

 
 

Hans-Joachim Peter
EMail: vdv12@uni-muenster.de
HTML-Einrichtung: Izabela Klak
Informationskennung: FO04TA07
Datum: 2003-09-10