Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbes. Unternehmensforschung Universitätsstraße 14 - 16 48143 Münster Direktor: Prof. Dr. Wolfgang von Zwehl |
Tel. (0251) 83-22840
Fax: (0251) 83-22848 e-mail: 20ufo@uni-muenster.de www: http://www.wiwi.uni-muenster.de/~20/index.htm |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät |
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Problemorientierte Gestaltung von Informationssystemen und
Das Leben eines jeden
Menschen ist von Informationen geprägt. Informationen werden empfangen und beurteilt; diese Prozesse
der persönlichen Informationsverarbeitung erfolgen ständig. Einen ebenso hohen Stellenwert
besitzen Informationen für Unternehmen: Sie sind eine, wenn nicht sogar die wesentliche Voraussetzung
für unternehmerisches Handeln und dessen Erfolg, da die Güter- und Geldströme innerhalb
der Unternehmung und zwischen der Umwelt und der Unternehmung durch Informationsströme
initialisiert, gelenkt und angehalten werden.
Ungeachtet dieses Stellenwerts von Informationen und trotz der Fortentwicklung von Informationstechniken
und -methoden sind die Nutzer der in den Unternehmen implementierten Informationssysteme (IS) oft
unzufrieden mit den ihnen angebotenen Informationen. Im wesentlichen kann dies auf zwei Aspekte
zurückgeführt werden: Erstens sind die in den Unternehmen implementierten Informationssysteme
oft deutlich zu komplex ausgestaltet. Dabei weisen sie oft Funktionen auf, die von den Anwendern nicht
beherrscht werden. Ferner stellt das IS seinen Nutzern häufig zu viele und zu detaillierte Informationen
bereit, die wegen unzureichender Zweckorientierung und Aktualität eher verwirren als nutzen. Der
zweite Mangel ist der einer häufig zu großen Technikzentriertheit bei der Gestaltung des
unternehmerischen Informationssystems. Die Entwickler erliegen oft der Faszination, jede technische Idee in
ein funktionierendes Gerät oder Verfahren umsetzen zu wollen, ohne dabei betriebswirtschaftliche
Fragestellungen ausreichend zu beachten. Erschwerend kommt hinzu, daß die technikorientierten
Entwickler z. T. nicht gewillt, z. T. nicht fähig sind, den kaufmännisch vorgebildeten
Nutzern die betriebswirtschaftliche Relevanz des IS und seiner Anwendungen nahe zu bringen.
Diese beiden Problemfelder - die zu große Komplexität der IS und die zu hohe
Technikzentriertheit bei der IS-Gestaltung - deuten an, daß für zahlreiche Unternehmen die
Notwendigkeit bestehen dürfte, ihr Informationssystem sachgerecht zu modifizieren. Weil mit Lean
Management (LM) ein Ansatz zur Verfügung steht, der ganzheitlich ausgestaltet ist und obendrein seit
Beginn der 90er Jahre erfolgreich bei der Bekämpfung von Komplexität eingesetzt wird, liegt es
nah, diese Managementkonzeption (auch) bei der Gestaltung von Informationssystemen einsetzen zu wollen.
Die Beantwortung der Frage, ob letzteres tatsächlich möglich ist, macht sich die vorliegende
Arbeit als (eine) Aufgabe zu eigen. Insgesamt werden drei Ziele verfolgt: Zunächst soll die eingangs
erwähnte Unzufriedenheit der Nutzer von Informationssystemen spezifiziert werden, indem die
Ursachen für und die IS-Defizite selbst genau beleuchtet werden. Hieran anknüpfend sollen
zweitens Ansätze der IS-Gestaltung vorgestellt werden, mit denen die zuvor lokalisierten Defizite
behoben werden können. Drittens ist zu eruieren, inwieweit diese Gestaltungsansätze mit den
Ideen der Lean Management Konzeption kompatibel sind, um so auf die Tauglichkeit dieses Ansatzes
für die Gestaltung von Informationssystemen schließen zu können.
Beteiligte Wissenschaftler:
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