Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Institut für industriewirtschaftliche Forschung
Außenwirtschaft

Interventionen am Devisenmarkt:
Traditionelle und neuere Ansätze unter besonderer Berücksichtigung eines künstlichen Devisenmarktes

Nach dem Zusammenbruch des Währungssystems von BRETTON WOODS im Jahre 1973 versuchten einige Länder an einer Wechselkursfixierung, unabhängig oder im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung zwischen zwei oder mehreren Ländern, festzuhalten. Viele Länder, wie z.B. die USA und Deutschland gingen jedoch zu flexiblen Wechselkursen über. Gleichwohl wurde immer wieder von staatlicher Seite aus auf dem Devisenmarkt eingegriffen, um den jeweiligen Wechselkurs zu korrigieren. Selbst die Europäische Zentralbank, die eigentlich keine Wechselkurspolitik betreibt, überließ 2000 die Entwicklung des Kurses nicht dem Markt, sondern intervenierte gegen die Euroabwertung.

Die Mehrzahl der Ökonomen steht jedoch diesem sogenannten managed oder dirty floating kritisch gegenüber, da sie ihm wenig Erfolg zusprechen. Ziel der Dissertation ist es, diese Lücke zwischen Theorie und Praxis zu verringern, indem die Wirkungsweise von Zentralbankinterventionen näher beleuchtet wird. Dabei soll neben der Auswertung der traditionellen Ansätze ein künstlicher Devisenmarkt mit heterogenen Agenten mit jeweils heterogenen Erwartungen und der Zentralbank als zusätzlichen Player modelliert werden, um neue Erkenntnisse in diesem Bereich zu gewinnen.

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. Gustav Dieckheuer, Diplom-Volkswirt Marcel Mlakar