Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Institut für Anlagen und Systemtechnologien Am Stadtgraben 13-15 48143 Münster Direktor: Prof. Dr. Klaus Backhaus |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät |
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Vergleich von Verfahrensvarianten der Conjoint-Analyse mit Hilfe einer Monte-Carlo-Simulation
Die traditionelle
Conjoint-Analyse ist mit einigen Mängeln behaftet, an denen verschiedene neue Verfahrensvarianten
ansetzen. Insbesondere kann die traditionelle Conjoint-Analyse lediglich Präferenzstrukturen abbilden.
Häufig werden Conjoint-Analysen aber auch für Marktsimulationen eingesetzt, beispielsweise
sollen Marktanteile oder Absatzvolumina bei verschiedenen Ausgestaltungsformen des eigenen Produktes
bestimmt werden. Marktsimulationen können mit Hilfe der traditionellen Conjoint-Analyse nicht
durchgeführt werden, weil sie keine Auswahlregel beinhaltet, dass heißt sie kann nicht bestimmen,
ab welcher Ausgestaltungsform ein Proband ein Produkt der betrachteten Kategorie kaufen würde.
Wahlbasierte Verfahrensvarianten der Conjoint-Analyse erlauben ebenfalls auszudrücken, dass er keines
der zu beurteilenden Produkte kaufen würde.
Es können verschiedene Klassen von
wahlbasierten Verfahrensvarianten unterschieden werden. Bei der Choice-Based-Conjoint-Analyse
wählen die Probanden wie bei der realen Kaufentscheidung lediglich das Produkt aus, das sie zu kaufen
beabsichtigen. Die Informationsdichte ist bei der Choice-Based-Conjoint-Analyse (CBCA) wesentlich geringer
als bei der traditionellen Conjoint-Analyse. Selbst wenn jedem Proband mehrmals verschiedene Stimuli zur
Auswahl präsentiert werden, können auf Individualebene keine Teilnutzenwerte geschätzt
werden. Bei der Latent-Class- und der Hierarchical-Bayes-Conjoint-Analyse werden Informationen über
die Grundgesamtheit verwendet, um trotz der relativ geringen Informationsdichte individuelle Nutzenfunktionen
zu schätzen.
Die Limit-Conjoint-Analyse setzt
direkt an der traditionellen Conjoint-Analyse an, indem sie in das einfache Grundmodell eine
Auswahlentscheidung integriert. Die so genannte Limit-Card trennt Stimuli, für die der Proband prinzipiell
Kaufbereitschaft aufweist, von denjenigen, die er nicht zu kaufen bereit ist. Sie ist Grundlage für eine
Skalenverschiebung der Präferenzwerte. Die verschiedenen Verfahrensvarianten sollen mit einer Monte
Carlo-Simulation, die verschiedene Problemsituationen simuliert, verglichen werden. Dies erlaubt bedingte
Aussagen darüber, in welcher Situation welche Verfahrensvariante vorteilhaft ist.
Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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