Forschungsbericht 1999-2000   
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Biologie und Phytochemie

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[Pfeile  gelb] Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 12 - Chemie und Pharmazie
Institut für Pharmazeutische Biologie und Phytochemie
Prof. Dr. A Nahrstedt
 


Phytochemie, Biochemie und Analytik von
Sekundärstoffe aus Arzneipflanzen

In diesem Projekt werden insbesondere die Inhaltsstoffe von in der traditionellen Medizin verwendeten Arzneipflanzen untersucht mit dem Ziel, Kenntnisse über potentielle Wirkstoffgruppen und potentielle Coeffektoren (Wirksamkeits-beeinflussende Inhaltsstoffe mit stabilisierender, Lösungs-vermittelnder, Resorptions-fördernder Aktivität) zu erlangen. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung analytischer Methoden zum schnellen und sicheren qualitativen und quantitativen Nachweis dieser Verbindungen in pflanzlichen Extrakten. Abgeschlossen wurden die phytochemischen Untersuchungen an den Proanthocyanidinen von Hypericum perforatum, die -wie schon früher gezeigt wurde- einen lösungsvermittelnden Effekt auf eine Wirkstoffgruppe der Droge, die Hypericine, ausüben. Dabei wurden dimere und trimere Procyanidine sicher zugeordnet und die oligomere Fraktion der Procyanidine chemisch weitestgehend charakterisiert.

Ester der Chinasäure mit Zimtsäurederivaten kommen in vielen arzneilich genutzten Pflanzen z.T. als Wirkstoffe vor. In Fortführung der analytischen Arbeiten zu dieser wichtigen pflanzlichen Stoffgruppe wurde der Einfluss von Lösungsmitteln in der NMR-Spektroskopie systematisch untersucht und fehlerhafte Daten in der Literatur korrigiert.

Für die qualitative und quantitative Bestimmung von zentral aktiven Styrylpyronen aus Extrakten und Arzneimitteln gewonnen aus den Rhizomen von Piper methysticum (Rauschpfeffer) wurde eine schnelle und leistungsfähige kapillarelektrophoretische Bestimmungsmethode (MEKC) entwickelt. In Kooperation mit einer arabisch-ägyptischen Arbeitsgruppe wurden die Flavonoide und Proanthocyanidine aus Catha edulis (Khat) isoliert und identifiziert. Frühere Arbeiten zur Flavonolglykosidführung der Samen von Aesculus hippocastanus (Rosskastanie), die zu komplexen Quercetin- und Kämpferol-(Acyl)glykosiden führten, wurden zusammengefaßt und publiziert.

Drittmittelgeber:

z. T. Pharmazeutische Industrie

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. E. Abdel-Sattar, Dr. M. Lechtenberg, Prof. Dr. A. Nahrstedt (Leiter), Dr. G. Pauli, Dr. F. Petereit, Dr. O. Ploss

Veröffentlichungen:

Abdel-Sattar, E. El Olemy, M. M., Elhag, H., El-Domiaty, M. M., Mossa, J. S., Petereit, F., Nahrstedt, A.: Flavan-3-ols and prodelphinidins from Catha edulis. Scientia Pharm. 67 (1999) 159-165.

Lechtenberg, M., Quandt, B., Kohlenberg, F.-J., Nahrstedt, A.: Qualitative and quantitative micellar electrokinetic chromatography (MEKC) of kavalactones from dry extracts of Piper methysticum Forst and commercial drugs. J. Chromatogr. A 848 (1999) 457-464.

Hübner, G., Wray, V., Nahrstedt, A.: Flavonol oligosaccharides from the seeds of Aesculus hippocastanum. Planta Med. 65 (1999) 635-642.

Pauli, G.F., Kuczkowiak, U., Nahrstedt, A.: Solvent effects in the structure dereplication of caffeoyl quinic acids. Magn. Res. Chem. 37 (1999) 827-836.

Ploss, O., Petereit, F., Nahrstedt, A.: Procyanidins from the herb of Hypericum perforatum. Die Pharmazie 56 (2001) 509-511.

 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 2001-11-27