Kognitive Veränderungen im Verlauf
und unter Therapie der Multiplen Sklerose

Bei Patienten mit schubförmiger oder chronisch progredienter Multipler Sklerose wurde die kognitive Verarbeitungsgeschwindigkeit mittels visueller ereigniskorrelierter Potentiale (P300) in einer Längsschnittuntersuchung gemessen. Dabei wurden Patienten ohne Langzeitbehandlung und solche mit immunmodulatorischer Dauertherapie (ß-Interferon, Glatirameracetat, Immunglobuline, Linomide) miteinander verglichen. Sowohl bei der Erst- als auch bei der Zweituntersuchung zeigten sich signifikante negative Korrelationen zwischen der Verabeitungsgeschwindigkeit und der Behinderung der Patienten (EDSS). Nach durchschnittlich einem Jahr Beobachtungszeit zeigten die mit Glatirameracetat behandelten Patienten den geringsten Progress der Verzögerung der kognitiven Verarbeitungsgeschwindigkeit. Auf der Grundlage dieser Pilotuntersuchung wurde eine Fortführung der Untersuchung für Patienten unter Therapie mit ß-Interferon oder Glatirameracetat beschlossen.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. Florian Bethke, Tanja Ellger, Dr. Achim Frese, Dr. Rainer Lüttmann, Dr. Stefan Evers, Dr. Alexandra Buchheister, Bettina Brinkmann

Veröffentlichungen:

Bethke, F., Ellger T., Frese A., Lüttmann R., Evers S.: The impact of Multiple Sclerosis on cognitive processing - A cross-sectional study on event-related potentials. 10th Meeting of the European Neurological Society, Jerusalem, June 18-22, 2000.

Evers, S., Ellger T., Frese A., Lüttmann R., Bethke F.: The effect of immunomodulatory therapy on cognitive processing in Multiple Sclerosis - A pilot study. 10th Meeting of the European Neurological Society; Jerusalem, June 18-22, 2000.

Lüttmann, R., Ellger T., Frese A., Buchheister A., Bethke F., Evers S.: Immunoglobulins prevent deterioration of cognitive function in patients suffering from chronic progressive multiple sclerosis. Revue Neurologique 2000; Suppl. 3: 113