Primäre und sekundäre Neuromanifestation der HIV-Infektion (Neuro-AIDS) des zentralen
und peripheren Nervensystems
Bei 60 - 70 % aller HIV-Infizierten tritt während der
HIV-Infektionen klinisch eine Beteiligung des zentralen und peripheren Nervensystems
auf. Die primären Neuromanifestationen stellen meistens das Resultat der
direkten Infektion des Nervensystems mit dem HI-Virus dar, während die
sekundären Neuromanifestationen erst auf der Basis des progredienten
Immunmangelsyndroms entstehen. In den letzten Jahren ist eine neurologische
HIV-Ambulanz aufgebaut worden. An großen Probandenkollektiven wird die
Inzidenz und Prävalenz der Beteiligung des Nervensystems systematisch im
Langzeitverlauf mit und ohne medikamentöse Therapie untersucht. Hierzu
werden an speziellen klinisch-neurologischen Techniken ereigniskorrelierte Potentiale,
somatosensorisch- und motorisch evozierte Potentiale, periphere autonome
Oberflächenpotentiale und die Applikation von Doppelreizen am N. suralis unter
Nutzung der Refraktärzeit peripherer Nerven eingesetzt. Hierdurch ist es
gelungen, die Inzidenz primärer Neuromanifestationen am zentralen und
peripheren Nervensystem sehr früh im Krankheitsverlauf zu objektivieren
(Enzephalopathie, Myelopathie, Polyneuropathie). Der Therapieerfolg gängiger
medikamentöser Therapien sowie der HAART auf die Progredienz
primärer und sekundärer Neuromanifestationen wird spezifisch
untersucht. Ziel ist es, neurologische Therapieformen zu entwickeln, um die
Lebensqualität HIV-Infizierter entscheidend zu verbessern. Eine enge
Kooperation und Integration besteht mit der Deutschen
Neuro-AIDS-Arbeitsgemeinschaft (DNAA) zur Durchführung von bundesweiten
Forschungen auf dem Gebiet primärer und sekundärer
Neuromanifestationen.
Weiter besteht eine aktive Teilnahme an gemeinsamen Forschungsprogrammen der Deutschen
Neuro-AIDS-Arbeitsgemeinschaft (DNAA), Sitz Hannover, in der sich Neurologen aus
Deutschland zusammengeschlossen haben, um die klinisch-neurologische Versorgung von
Patienten mit HIV-Infektion zu verbessern und um universitätsübergreifende
Forschungsprojekte initiieren zu können (Universitäten Hamburg, Berlin,
München, Frankfurt, Düsseldorf, Hannover, Münster, große
Stadtkrankenhäuser in Hamburg, Berlin und Weimar). In den letzten 2 Jahren
wurden von der DNAA Konsensuspapiere zum Behandlungsstandard und zur
Qualitätskontrolle von Neuromanifestationen der HIV-Infektion publiziert. Prof. Dr.
med. I.W. Husstedt wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden der DNAA gewählt.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Zeitschriftenpublikationen:
Buchbeiträge:
Bücher:
Konsensuspapiere:
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