Wundballistik

Es wurden Mikrospuren auf Geschossen nach Perforation unterschiedlicher Zielmaterialien untersucht mit dem Ziel des Nachweises von Zielmaterialien auf der Geschossoberfläche. Zur Bestimmung des Gewebes nach Durchschussverletzung wurde die individualisierende Genomdiagnostik von Projektilanhaftungen durchgeführt. Dabei wurde sowohl nukleäre DNA als auch mitochondriale DNA erfolgreich amplifiziert. Nach Durchschuss von Zwischenzielen erfolgte die Bestimmung des Zielmaterials durch Rasterelektronenmikroskopie und energiedispersive Röntgen Spektrometrie. Die "fragilen" Zielmaterialien Beton, Asphalt, Glas und Rigips konnten dabei zweifelsfrei an den Geschossen nachgewiesen werden, bei den "duktilen" Zielmaterialien Holz und Metall ergaben sich Hinweise auf das durchschossene Zielmedium. Neben dem Nachweis einer Durchschussverletzung bzw. eines Abprallers können so auch wichtige Fixpunkte für die Flugbahnrekonstruktion gewonnen werden.

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. B. Brinkmann, (Leiter), Dr. B. Karger, PD Dr. Schmidt, Dr. C. Hohoff

Veröffentlichungen:

Karger, B., Zweihoff R.F., DuChesne A. (1999): Injuries from hand grenades in civilian settings. Int J Legal Med 112:372-375

Karger, B., Hoekstra A., Schmidt P.F. (2000): Trajectory reconstruction from trace evidence on spent bullets. I. Deposits from intermediate targets. 18th Congress of the International Academy of Legal Medicine, Santiago de Compostela, Spain, September 6-9, 2000

Karger, B., Stehmann B., Hohoff C., Brinkmann B. (2000): Trajectory reconstruction from trace evidence on spent bullets. II. Perforating gunshot wounds and individualisation of deposits. 18th Congress of the International Academy of Legal Medicine, Santiago de Compostela, Spain, September 6-9, 2000

Karger, B., Hoekstra A., Stehmann B., Schmidt P.F. (2000): Flugbahnrekonstruktion durch REM-EDS-Analyse von Mikrospuren an Projektilen nach Kontakt mit einem Zwischenziel. 79. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin, Essen, September 2000