Forschungsbericht 1999-2000 | |
Institut für Immunologie
Domagkstr. 3a 48149 Münster Tel. (0251) 83- 5 62 80 Fax: (0251) 83-5 6285 e-mail: kolsche@uni-muenster.de WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/imm/ Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. Eckehart Kölsch | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Institut für Immunologie Arbeitsbereich Prof. Dr. E. Kölsch | ||||
Untersuchungen zur Wechselwirkung zwischen B-Zell Tumoren und tumorspezifischen T-Zellen; Analyse der zellulären Mechanismen tumorspezifischer Immunsuppression; Entwicklung von Strategien zur immunologischer Intervention
Tumoren der B-Zell Reihe sind durch die Expression idiotypischer Determinanten
potentiell immunogen. Zur Analyse immunologischer Basisparameter im Verlauf des
Tumorwachstums wurde ein etabliertes murines Tumor-Modell auf der Basis des
BALB/c-Plasmozytoms ADJ-PC-5 eingesetzt. Das progressive Wachstum des
Plasmozytoms ADJ-PC-5 in syngenen Rezipienten wird in frühen Tumorstadien
von einer parallelen Immunantwort begleitet, welche von tumorspezifischen
CD8-positiven T-Zellen getragen wird. Diese tumorspezifischen T-Zellen besitzen
einen exklusiven Tc1-Phänotyp und unterdrücken systemisch das
Wachstum experimenteller Metastasen des Tumors. Natürliche Killerzellen
spielen im Rahmen der begleitenden Immunantwort nur eine untergeordnete Rolle. In
späteren Tumorstadien bricht diese systemische Tumorimmunität wieder
zusammen, einhergehend mit einem beschleunigten Tumorwachstum und einer
zunächst reversiblen, später irreversiblen Suppression der
tumorspezifischen T-Zellen. Die Analyse der Suppressionsmechanismen in
späten Tumorstadien wurde im Berichtszeitraum auf die von den Tumorzellen
produzierten Zytokine IL-10 und TGF-b fokussiert.
Beide Zytokine erwiesen sich im Rahmen von in
vivo-Blockierungsexperimenten und bei der Verwendung gentechnisch
veränderter ADJ-PC-5 Tumorlinien als irrelevant für die beobachtete
Suppression. Im Gegenteil erwies sich das von den Tumorzellen produzierte IL-10 als
essentiell für die Auslösung der begleitenden Immunantwort in
frühen Tumorstadien. Als entscheidender Suppressionsfaktor in späten
Tumorstadien konnte in der Folge Prostaglandin-E2 identifiziert werden, welches
nicht von den Tumorzellen selbst produziert wird, sondern im Rahmen von
bystander-Reaktionen durch Makrophagen. Ausschlaggebend ist hierbei das
induzierbare Cyclooxygenase-Isoenzym Cox-2. Die Blockierung der
Prostaglandin-Synthese durch Cyclooxygenase-Inhibitoren in vivo führt
zu einem signifikant verlangsamten Tumorwachstum und einer deutlichen
Herauszögerung der tumorbedingten Immunsuppression. Die eingesetzten
Inhibitoren zeigen dabei keinen direkten toxischen Effekt auf die Tumorzellen.
Cyclooxygenase-Inhibition stellt daher möglicherweise einen
vielversprechenden Weg zur unterstützenden Therapie hämatologischer
Malignome dar. Der zukünftige Forschungsschwerpunkt zielt
konsequenterweise auf die pharmakologische Beeinflussung von Cox-1 und Cox-2 im
Rahmen der Progression verschiedener hämatologischer
Malignomentitäten in murinen und humanen Tumormodellen ab.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
||||
Hans-Joachim Peter