Forschungsbericht 1999-2000 | |
Institut für Immunologie
Domagkstr. 3a 48149 Münster Tel. (0251) 83- 5 62 80 Fax: (0251) 83-5 6285 e-mail: kolsche@uni-muenster.de WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/imm/ Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. Eckehart Kölsch | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Institut für Immunologie Arbeitsbereich Prof. Dr. E. Kölsch | ||||
Untersuchungen über die Regulation der IgE Antikörperantwort im Hinblick auf mögliche Desensibilisierungsstrategien
Zum jetzigen Zeitpunkt sind bei weitem nicht alle Hintergründe und
Mechanismen, die bei Therapien zur Desensibilisierung Einfluss haben, erkannt und
erforscht. Mit Hilfe des innerhalb dieses Projektes eingesetzten murinen Modells der
antigeninduzierten IgE-Produktion in Abhängigkeit von der applizierten
Antigendosis bietet sich die Möglichkeit einer detaillierten Studie einiger
Aspekte, die der IgE-Regulation zugrunde liegen. Eine Immunisierung sogenannter
"high-responder"-Mäuse mit niedrigen Dosen des stark immunogenen
Proteinantigens KLH resultiert in der Bildung hoher IgE-Titer (K01-Mäuse)
in vivo, während nach hochdosiger Immunisierung niedrige IgE-Titer
(K100-Mäuse) produziert werden. Zur weiteren Analyse einer möglichen
Basis dieses Phänomens wurde die Differenzierung von T-Helferzellen in den
beiden Immunisierungsgruppen untersucht. Die Immunantworten sowohl der K01- als
auch der K100-Mäuse basieren auf einer Th2-Polarisierung der T-Helferzellen.
Restimulierte Milzzellen beider Immunisierungsgruppen produzieren in vitro
die Th2-Zytokine IL-4, IL-5 und IL-10, nicht aber die Th1-assoziierten Zytokine
IFN-g und IL-12. Ein weiterer Schwerpunkt lag in der
Charakterisierung gegenregulierender CD8+ T-Zellen. Tatsächlich
konnten CD8+ T-Zellen speziell im Fall der K100-Mäuse als IgE
supprimierende Zellpopulation identifiziert werden. Das im Verlauf der spezifischen
Immuntherapie induzierte Zytokin IL-10 supprimiert im KLH-Modell die
IgE-Produktion in vivo und in vitro. Eine IL-10-Defizienz resultiert
ferner in einer Erhöhung des Verhältnisses von
CD4+:CD8+ Gedächtnis-T-Zellen in vivo.
Diese Konstellation fördert die IgE-Expression aufgrund der Fähigkeit
der CD4+ T-Zellen zur B-Zellhilfe, während CD8+
T-Zellen suppressive Kapazität besitzen. Mit Hilfe von T-/B-Zell-Kokulturen
konnten kostimulatorische Wechselwirkungen zwischen B-Zellen und
CD4+ T-Zellen aufgeklärt werden, die zur Induktion der
IgE-Produktion führen. Kostimulatorische Interaktionen der
Rezeptor-Ligandenpaare CD28/CD86 und CD21/CD23 steuern eine erhöhte
IgE-Produktion. Die im Rahmen dieses Projektes gewonnenen Daten über die
regulatorische Kapazität verschiedener Zellpopulationen, die über
Zytokine und kostimulatorische Wechselwirkungen vermittelt wird, die zu einer
Modulation der antigenspezifischen IgE-Produktion führt, können zum
besseren Verständnis allergischer Erkrankungen führen und bieten
möglicherweise neue Ansatzpunkte zur spezifischen Immuntherapie von
Atopien. Mit diesen Untersuchungen endet das durch die Deutsche
Forschungsgesellschaft geförderte Projekt.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter