Forschungsbericht 1999-2000 | |
Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) Domagkstrasse 3 48149 Münster Tel. (0251) 83-58695/6 Fax: (0251) 83-52946 e-mail: izkf.muenster@uni-muenster.de WWW: http://www.izkf.uni-muenster.de Vorstandsvorsitzender: Prof. Dr. Erik Harms | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) Tumormedizin | ||||
G1-Die Rolle von Protein-Tyrosin-Phosphatasen
Maligne transformierte Zellen epithelialen Ursprungs bilden häufig solide
Tumoren, die sich in ihrem Gewebezusammenhang zunächst als raumfordernder
Prozess manifestieren. Die eigentliche Bedrohung für den Wirtsorganismus
entsteht, wenn maligne Zellen diesen Gewebeverband verlassen und entweder lokal in
benachbarte Gewebe infiltrieren oder Fernmetastasen bilden. Eine wichtige Klasse von
Proteinen, die nicht nur unter physiologischen Bedingungen, sondern auch in malignen
Tumoren den Gewebeverband aufrecht erhalten, sind die Zelladhäsionsproteine
der Cadherin Familie. Das Pankreaskarzinom ist ein Malignom epithelialen Ursprungs,
dessen zu 95% in-fauste Prognose sehr stark durch seine frühzeitige lokale
Invasion und Metastasierung bestimmt wird. Außerdem ist bekannt, daß
Cadherine, die durch die Aufrechterhaltung von Zell-Zell-Kontakten die Lösung
von Karzinomzellen aus dem Gewebeverband verhindern können, beim
Pankreaskarzinom wie Tumorsuppressoren wirken können. In eigenen
Vorarbeiten haben wir gefunden, daß die Bildung von homologen
Zell-Zell-Interaktionen durch Cadherine sehr stark von ihrer Regulation durch
Tyrosin-Phosphorylierungs- und Dephosphorylierungsvorgänge abhängig
ist. Wir wollen deshalb im hier beantragten Projekt in vitro und in vivo
untersuchen, welche Protein-Tyrosin-Phosphatasen die im Pankreaskarzinom spezifisch
exprimierten Mitglieder der Cadherin-Familie kontrollieren. Desweiteren wollen wir
untersuchen, wie diese Protein-Tyrosin-Phosphatasen die Bildung und
Aufrechterhaltung von Zell-Zell-Kontakten regulieren und ob sie wegen der
Vermittlung dieses Mechanismus als eine neue Klasse von Tumor-Suppressoren
angesehen werden müssen. Letzliches Ziel der Studie ist damit die
Identifizierung und Charakterisierung eines neuen zellbiologischen Mechanismus, der
für die maligne Invasion und Metastasierung des Pankreaskarzinoms und anderer
solider Tumoren verantwortlich sein könnte. Wenn sich diese Hypothese
experimentell belegen läßt, würde sich dadurch ein völlig
neuer Ansatz für die Behandlung maligner epithelialer Tumoren ergeben.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
||||
Hans-Joachim Peter