Forschungsbericht 1999-2000   
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[Pfeile  gelb] Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Forschung (IZKF)
Neuromedizin
 


F3-Untersuchungen zur Funktion von neuro-spezifischen,
kleinen, nicht-Protein-kodierenden RNAs und Analyse ihrer Genomorganisation

Wir haben drei Gehirn-spezifische, kleine, nicht-Protein-kodierned RNAs in der Maus isoliert, MBI 36, MBII 52 und MBII 85. Alle drei gehören zu den sogenannten snoRNAs, einer Klasse von RNAs, von welcher bisher bekannt war, daß sie an der Modifizierung von ribosomaler RNA beteiligt ist. Zumindest bei der MBII 52 snoRNA glauben wir gute Hinweise dafür zu haben, daß sie, im Gegensatz zu allen bisher gefundenen snoRNAs, bei der Editierung der Serotoninrezeptor mRNA - 5HT2C - eine wichtige Rolle spielt. Für MBI 36 und MBII 85 haben wir bisher noch kein eindeutiges mRNA-Target gefunden. Wir nehmen jedoch an, daß auch diese RNAs an der Regulation der Genexpression durch Interaktion mit Gehirn-spezifischen mRNAs beteiligt sein könnten. Unser Ziel ist sowohl die Funktion aller drei Gehirnspezifischen RNAs aufzuklären, als auch deren Genomorganisation in der Maus und beim Menschen zu untersuchen. Durch in situ Hybridisierungen wollen wir die Expression der Gehirn-spezifischen, kleinen RNAs im Mäusehirn genauer lokalisieren. Dies könnte die Suche nach den Target-mRNAs im Falle der MBI 36 und MBII 85 RNAs erleichtern, da anzunehmen ist, daß die Target mRNAs in den gleichen Regionen exprimiert werden wie die snoRNAs selbst. Wir haben bisher zudem Hinweise dafür, daß die MBII 52 RNA an der Ausprägung des Prader-Willi-Syndroms (PWS) beteiligt ist. Expressionsstudien an Gehirnproben von PWS-Patienten sollen sowohl die Abwesenheit der MBII 52 RNA bestätigen (wie von uns im Maus PWS Modell bereits gezeigt), als auch die gleichzeitige Veränderung des Editierungszustandes der 5-HT2C mRNA feststellen. Damit wäre ein kausaler Zusammenhang zwischen der Abwesenheit der MBII 52 snoRNA, einem veränderten Editierungszustand des Serotoninrezeptors 5-HT2C und dem Auftreten des Prader-Willi-Syndromes nicht mehr auszuschließen.

Beteiligter Wissenschaftler:

PD Dr. A. Hüttenhofer

Veröffentlichungen:

Cavaillé, J., Buiting, K., Kiefmann, M., Lalande, M., Brannan, C., Horsthemke, B., Bachellerie, J-P., Brosius, J. und Hüttenhofer, A.: Identification of brain-specific and imprinted small nucleolar RNA genes exhibiting an unusual genomic organization. Proc. Natl. Acad. Sci.

Wirth, J., Back, E., Hüttenhofer, A. , Lich, C., Groß, S., Menzel, C., Nothwang, H-G., Schinzel, A., Kioschis, P., Tommerup, N., Ropers, H-H., Horsthemke, B. und Buiting, K.: A translocation breakpoint cluster region disrupts the newly defined 3' end of the SNURF-SNRPN transcription unit on chromosome 15. Hum. Mol. Genet.

 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 2002-05-16