Fertilität, Infertilität und Hypogonadismus des Mannes
Ziel dieses Forschungsschwerpunktes ist die endokrinologische und spermatologische
Charakterisierung fertiler und infertiler Männer sowie die Therapie der
männlichen Infertilität. Im Bereich der klinischen Krankenversorgung wurden
mehrere Studien zur Bedeutung des männlichen Sexualhormons Testosteron für
den Knochenstoffwechsel und die Regulation der Hormonsekretion vorgenommen Weitere
Untersuchungen beschäftigten sich in Kooperation mit dem Institut für Klinische
Chemie um die Erforschung von Auswirkungen einer Testosterontherapie auf den
Fettstoffwechsel. In kontrollierten klinischen Studien untersuchten wir die
pharmakokinetischen Auswirkungen von FSH auf die Inhibin B Produktion, um die
physiologische Regulation der Inhibin B Sekretion zu überprüfen. Die Ergebnisse
zeigten, daß neben der FSH-Sekretion die Spermatogenese der zweite wichtige Regulator
der Inhibin B Produktion ist. In einem hyopgonadalen Patienten konnten wir eine
Deletion eines Exons im LH-Rezeptor nachweisen. Diese führt zu einer Diskrimination
der LH und hCG Wirkung. Eine Behandlung des Patienten mit hCG führte zu einer
normalen Spermatogenese. Beim Weißbüschelaffen Callithrix jacchus fehlt Exon
konstitutiv. Damit steht uns ein Tiermodell zur Verfügung, welches detaillierte Studien
zur Interaktion von hCG undLH mit dem LH-Rezeptor ermöglicht. Zwei allelische
Varianten des FSH-Rezeptors mit unterschiedlicher Affinität für FSH wurden
identifiziert. Diese gentischen Varianten haben einen ganz erheblichen Einfluß auf die
Stimulation des Ovars durch FSH bei Frauen, die im Rahmen einer assistierten Reproduktion
behandelt werden. Mikrodeletionen des Y-Chromosoms sind eine wesentliche Ursache der
männlichen Infertilität. Es wurden Grundlagenstudien sowohl zur Evolution und
Mutation der Gene des Y-Chromosomes als auch zur hormonellen Regulation der
Genexpression durchgeführt. Klinische Studien beschäftigten sich mit der
Prävalenz von Mikrodeletionen des Y-Chromosomes. Das 1998 im Auftrag der
Europäischen Akademie für Andrologie initiierte internationale
Qualitätskontrollprogramm wurde fortgeführt und Richtlinien für die
Durchführung von molekularbiologischen Untersuchungen auf Deletionen von Genen auf
dem Y-Chromosom entworfen. Zur Zeit nehmen 57 Labore weltweit an dem von
Prof. M. Simoni in unserem Institut organisierten Programm teil. Für dieses
Programm wurde Frau Prof. M. Simoni mit dem Richard-Merten-Preis in
Höhe von 15.000 DM ausgezeichnet.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
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