Forschungsbericht 1999-2000 | |
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie
Albert Schweitzer-Straße 33 48129 Münster Tel. (0251) 83-47472 Fax: (0251) 83-47479 e-mail: neuroch@uni-muenster.de WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/neuroch/index.html Direktor: Prof. Dr. H. Wassmann | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie Neurotraumatologie | ||||
Evaluation der dekompressiven Kraniektomie nach Schädel-Hirn-Trauma im Kindesalter
Jenseits des Säuglingsalters stellt das (Poly-)Trauma die häufigste
Todesursache im Kindesalter dar; so verunglückt in Deutschland
durchschnittlich alle 10 Minuten ein Kind bei einem Verkehrsunfall. Ca. 75 %
der polytraumatisierten Kinder weisen ein Schädel-Hirn-Trauma (SHT) auf,
welches der häufigste Grund für einen letalen Ausgang bzw. eine schwere
Behinderung ist.
Kinder, die ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten haben, entwickeln in vielen
Fällen ein generalisiertes Hirnödem. Dies führt zu einer weiteren
Schädigung auch des primär durch das Trauma nicht geschädigten
Gehirngewebes. Das klinische Outcome dieser Patienten wird durch die sekundäre
Schädigung somit weiter eingeschränkt.
In der hiesigen Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie werden die Kinder mit
malignem Hirnödem nach schwerem Schädel-Hirn-Trauma in Zusammenarbeit mit
den Kollegen aus der Anästhesiologie nach folgendem Stufenschema behandelt:
Basis der Therapie sind die konservativen, neuroprotektiven (das Nervengewebe
schützende) Maßnahmen: spezielle Medikamente (Barbiturate) zur
Narkoseführung, "künstliches Koma" für mehrere Tage, Hyperventilation zur
Senkung des Hirndruckes, Herabkühlung der Körpertemperatur zur Senkung des
Stoffwechsels. Sofern trotz dieser Maßnahmen der Hirndruck weiter ansteigt, erkennbar
an der Störung der Pupillookulomotorik, Herz-Kreislaufveränderungen etc., wird
die Indikation zur dekompressiven Kraniektomie (Entfernung eines Knochendeckels) gestellt.
Gleichzeitig wird eine Duraerweiterungsplastik (Eröffnung der harten Hirnhaut)
durchgeführt, da sich hierdurch der intrakranielle Druck um ca. 10 mm Hg
senken läßt.
Ziel des Projektes ist, den langfristigen Verlauf der dekompressiven Kraniektomie im
Vergleich zu konservativ behandelten Patienten zu beurteilen.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter