Flußgesteuerte Liquordrainage

Eine ausgeglichene Flüssigkeitsbilanz (Produktion und Resorption) in den Liquorräumen des Gehirns wird in erster Linie durch eine konstante Liquorproduktion von 15 - 25 ml pro Stunde gewährleistet. Beim shuntversorgten Hydrozephalus wird der Abfluß des Liquors heute über druckgeregelte Ventile gesteuert; als passive Systeme zeigen diese Differenzdruckventile zum einen erhebliche Ungenauigkeiten des einzuregelnden Liquordrucks, und zum anderen lassen sie in Abhängigkeit von der Körperposition unphysiologisch hohe Liquormengen passieren. Eine Vielzahl von Komplikationen bis zu operationspflichtigen Hirnblutungen kann die Folge sein und spielt insbesondere in der pädiatrischen Neurochirurgie eine erhebliche Rolle: Die Druck- und Volumenschwankungen im Liquorsystem führen bei Kindern wesentlich häufiger als bei Erwachsenen zu intrakraniellen Blutungen und Hygromen aufgrund der geringeren biomechanischen Belastbarkeit des kindlichen Gehirns.

Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung einer aktiven implantierbaren Pumpe zur Behandlung des Hydrozephalus, die unter Energieverbrauch konstante Volumina von 15 - 25 ml pro Stunde fördert. Das Fördervolumen wird zusätzlich über eine kontinuierliche Druckmessung fein reguliert. Ein medizinisches Betätigungsfeld für die sogenannte Nanotechnologie soll hier interdisziplinär zur Anwendung kommen.

Drittmittelgeber:

Freistaat Sachsen

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. med. H.W. Bothe (MA), Dr. med. A. Brentrup, Prof. Dr. rer. nat. J.W. Bartha