Deafferenzierung epileptogener Hippocampusanteile bei mesiobasaler Temporallappenepilepsie durch Tiefenhirnstimulation

Bestimmte Formen der Epilepsie (z.B. Temporallappenepilepsien infolge von Entwicklungsstörungen) sind mit Medikamenten nicht zu behandeln; die Patienten sind durch häufig und plötzlich auftretende Krampfanfälle gefährdet. In solchen Fällen wurde bislang versucht, durch operative Entfernung oder gezielte Zerstörung von Hirnbereichen die Krampfursache zu beseitigen. Störungen von Gedächtnisfunktion, Persönlichkeitsveränderungen und andere neurologische Veränderungen sind unerwünschte Folgen dieses Vorgehens.

Die Tiefenhirnstimulation durch stereotaktisch eingebrachte Elektroden setzt als minimal invasive Behandlungstechnik nur geringe Schäden im Hirngewebe; letztlich soll sie, statt auf Dauer zu zerstören, fehlgesteuerte Funktionen korrigieren. Das Projekt prüft dieses Konzept im Vergleich mit den bisher etablierten neurochirurgischen Operationsverfahren; insbesondere soll die Auswirkung des Verfahrens auf Gedächtnisleistung und andere höhere Hirnfunktionen untersucht werden.

Drittmittelgeber:

IMF

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. med. H.W. Bothe (MA), Prof. Dr. med. H. Wassmann, Prof. Dr. med. E.-J. Speckmann, Dr. med. B. Fischer

Veröffentlichungen:

Bothe HW, Engel M: Neurobionik - Medizin mit mikroelektronischen Implantaten. Umschau, Frankfurt 1998