Forschungsbericht 1999-2000 | |
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie
Albert Schweitzer-Straße 33 48129 Münster Tel. (0251) 83-47472 Fax: (0251) 83-47479 e-mail: neuroch@uni-muenster.de WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/neuroch/index.html Direktor: Prof. Dr. H. Wassmann | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie Tumorchirurgie | ||||
Gliome - Intraoperative Bestrahlung zur Optimierung der Gliomtherapie
Die Behandlung bösartiger Hirntumore kann eine Heilung bislang nicht
erreichen, Tumorrezidive sind die Regel. Vier von fünf Rezidiven entstehen in
der Randzone des ehemaligen Tumorareals (siehe hierzu auch die Projekte B.2 und
B.3), so daß die Vermutung naheliegt, eine deutliche Verbesserung der
Prognose durch besondere Therapie dieses Randgebietes erreichen zu können.
Im Pilotstadium befindet sich derzeit eine Studie, bei der ganz bestimmte Hirntumoren einer
Behandlungserweiterung unterzogen werden: Es muß sich dabei um ein
erstmaliges Auftreten eines höhergradigen Glioms (Grad III oder IV
WHO) im Großhirn handeln, der Tumor muß einen Durchmesser von weniger als
5 cm haben, nahe der Hirnoberfläche liegen, und darf wichtige Hirnzentren (Sehen,
Hören, Bewegung, Sprache) nicht berühren. Die betroffenen Patienten
müssen sich in ausreichendem Gesundheitszustand befinden (präoperativer
Karnofsky-Index > 60%).
Bis Ende 1999 erfüllten 60 Patienten diese - ziemlich strengen - Kriterien.
Bei ihnen wurde das "normale" mikroneurochirurgische Vorgehen während der Operation
durch eine Bestrahlung auf die offene Operationswunde ergänzt
(Elektronen-Radiotherapie mit Gesamtherddosis 20 Gy bezogen auf die 90%-Isodose).
Eine konventionelle Bestrahlung durch Haut und Schädel (60 Gy, Tumorbett inkl.
1,5 cm Rand) schloß sich nach der Operation an. Im Vergleich zu Patienten mit
vergleichbaren Tumoren, die nur konventionell operiert und bestrahlt wurden (historisches
Vergleichskollektiv), scheint die Überlebenszeit günstig beeinflußt zu
werden. Geplant ist die Fortführung der Pilotstudie auf 80 Patienten und dann der
Entscheid über eine prospektiv randomisierte Studie.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter