Forschungsbericht 1999-2000   
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Direktor: Prof. Dr. H. Wassmann

 
 
 
[Pfeile  gelb] Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie
Tumorchirurgie
 


Fusion bildgebender Befunde bei Gliomen mit neuronavigationsgesteuerter Gewebeentnahme und Korrelation zum neuropathologischen Befund

Früherkennung, Einstufung und genaue Darstellung der Ausdehnung von Hirntumoren sind entscheidend für die Verbesserung ihrer Therapie - kritisch sind insbesondere die Tumorränder. Hirntumorrezidive nach Entfernung finden sich zu 80% in dieser Randzone.

Seit 1992 besteht eine Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin sowie den Instituten für klinische Radiologie und Neuropathologie. Ziel ist die frühzeitige Erfassung und Einstufung von Hirntumoren durch bildgebende und nicht invasive Techniken: Aus Veränderungen der Hirnmorphologie und des Hirnstoffwechsels soll auf ein Tumorwachstum geschlossen werden. Die Ergebnisse der nicht invasiven Untersuchungen werden mit den Befunden des Instituts für Neuropathologie aus stereotaktischen Hirnbiopsien oder operativ entfernten Hirntumoren verglichen; Fernziel ist die korrekte Bestimmung eines Tumors ohne Eingriff.

Der Arbeitsgruppe stehen die Einrichtungen zur Hirnbiopsie, die Operationsmikroskope und die Navigationseinrichtungen der Klinik für Neurochirurgie, ein Einzel-Photonen-Emissionstomograph (SPECT) und seit 1996 ein Positronen-Emissionstomograph (PET) der Klinik für Nuklearmedizin zur Verfügung. Mit den Radiopharmaka 123Iod-a-Methyltyrosin (123-IMT) im SPECT und 18Fluor-Desoxyglukose (18-FDG) im PET werden der Aminosäuretransport bzw. der Glukosestoffwechsel in Hirntumoren beurteilbar. Ein Tumor läßt sich durch diese Techniken zusätzlich zu MRT und CT erfassen. Die Überlagerung der unterschiedlichen Daten durch Bildfusionsverfahren kann den Tumor vollständiger darstellen als jedes der Verfahren für sich allein. Die Kombination von Bildfusion mit Neuronavigation (Projekt B.2) hilft bei der Entfernung der Tumorrandzone; untersucht wird, ob durch eine entsprechend erweiterte und unterstützte Operationstechnik der Tumorprogreß aufgehalten und die Überlebenszeit des Patienten im Vergleich zu konventionell operativen Verfahren verlängert werden kann.

Da bisher nicht erforscht ist, wodurch die Aufnahme von Aminosäuren im Hirntumor bestimmt wird, dazu aber verschiedene Hypothesen kursieren (Blut-Hirn-Schranke, entzündliche Infiltrate, Tumorzell-Proliferation), werden im entnommenen Gewebe Marker für den Zustand der Blut-Hirnschranke, für die Wachstumstendenz in Tumor- und Gefäßwandzellen und für Entzündungsreaktionen (Lymphozyten, Makrophagen) bestimmt. Der Aminosäuretransporter des Menschen für I-123-IMT kann mit Antikörpern gegen Oberflächenmerkmale dieses Carriers markiert, diese wiederum in einer mikroautoradiographischen Untersuchung lokalisiert werden.

Drittmittelgeber:

Deutsche Forschungsgesellschaft

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. med. H. Wassmann, Prof. Dr. med. O. Schober, Prof. Dr. med. W. Paulus, Prof. Dr. med. W.L. Heindel, G. Skopp, Dr. med. J. Schröder

Veröffentlichungen:

Paulus W: Brain extracellular matrix, adhesion molecules, and glioma invasion. In: Mikkelsen T, Bjerkvig R, Laerum OD et al. (eds.): Brain Tumor Invasion: Biological, Clinical, and Therapeutic Considerations (chapter 17). New York, Wiley-Liss 1998; 301-22

 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 2001-08-20