Forschungsbericht 1999-2000 | |
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie
Albert Schweitzer-Straße 33 48129 Münster Tel. (0251) 83-47472 Fax: (0251) 83-47479 e-mail: neuroch@uni-muenster.de WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/neuroch/index.html Direktor: Prof. Dr. H. Wassmann | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie Tumorchirurgie | ||||
Fusion bildgebender Befunde bei Gliomen mit neuronavigationsgesteuerter Gewebeentnahme und Korrelation zum neuropathologischen Befund
Früherkennung, Einstufung und genaue Darstellung der Ausdehnung von
Hirntumoren sind entscheidend für die Verbesserung ihrer Therapie - kritisch
sind insbesondere die Tumorränder. Hirntumorrezidive nach Entfernung finden
sich zu 80% in dieser Randzone.
Seit 1992 besteht eine Kooperation mit der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin
sowie den Instituten für klinische Radiologie und Neuropathologie. Ziel ist die
frühzeitige Erfassung und Einstufung von Hirntumoren durch bildgebende und nicht
invasive Techniken: Aus Veränderungen der Hirnmorphologie und des Hirnstoffwechsels
soll auf ein Tumorwachstum geschlossen werden. Die Ergebnisse der nicht invasiven
Untersuchungen werden mit den Befunden des Instituts für Neuropathologie aus
stereotaktischen Hirnbiopsien oder operativ entfernten Hirntumoren verglichen; Fernziel ist
die korrekte Bestimmung eines Tumors ohne Eingriff.
Der Arbeitsgruppe stehen die Einrichtungen zur Hirnbiopsie, die Operationsmikroskope und
die Navigationseinrichtungen der Klinik für Neurochirurgie, ein
Einzel-Photonen-Emissionstomograph (SPECT) und seit 1996 ein
Positronen-Emissionstomograph (PET) der Klinik für Nuklearmedizin zur
Verfügung. Mit den Radiopharmaka 123Iod-a-Methyltyrosin (123-IMT) im SPECT und
18Fluor-Desoxyglukose (18-FDG) im PET werden der
Aminosäuretransport bzw. der Glukosestoffwechsel in Hirntumoren beurteilbar. Ein
Tumor läßt sich durch diese Techniken zusätzlich zu MRT und CT erfassen.
Die Überlagerung der unterschiedlichen Daten durch Bildfusionsverfahren kann den
Tumor vollständiger darstellen als jedes der Verfahren für sich allein. Die
Kombination von Bildfusion mit Neuronavigation (Projekt B.2) hilft bei der Entfernung der
Tumorrandzone; untersucht wird, ob durch eine entsprechend erweiterte und unterstützte
Operationstechnik der Tumorprogreß aufgehalten und die Überlebenszeit des
Patienten im Vergleich zu konventionell operativen Verfahren verlängert werden kann.
Da bisher nicht erforscht ist, wodurch die Aufnahme von Aminosäuren im Hirntumor
bestimmt wird, dazu aber verschiedene Hypothesen kursieren (Blut-Hirn-Schranke,
entzündliche Infiltrate, Tumorzell-Proliferation), werden im entnommenen Gewebe
Marker für den Zustand der Blut-Hirnschranke, für die Wachstumstendenz in
Tumor- und Gefäßwandzellen und für Entzündungsreaktionen
(Lymphozyten, Makrophagen) bestimmt. Der Aminosäuretransporter des Menschen
für I-123-IMT kann mit Antikörpern gegen Oberflächenmerkmale dieses
Carriers markiert, diese wiederum in einer mikroautoradiographischen Untersuchung
lokalisiert werden.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter