Forschungsbericht 1999-2000 | |
Klinik und Poliklinik für
Allgemeine Chirurgie
Waldeyerstrasse 1 48149 Münster Tel. (0251) 83-56303 Fax: (0251) 83-56414 e-mail: senning@uni-muenster.de WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/achir/ Direktor: Prof. Dr.med. Norbert Senninger, FACS | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie Sektion Chirurgische Forschung | ||||
Auxiliäre partielle orthotope Lebertransplantation (APOLT)
In der Therapie des akuten Leberversagens stellt die APOLT eine attraktive
Therapiealternative zur konventionellen orthotopen Lebertransplantation dar, da durch
sie eine Regeneration der Eigenleber ermöglicht und dadurch eine
Langzeitimmunsuppression unnötig wird. In dieser Studie wurde die Therapie
des akuten Leberversagens an der Ratte durch die APOLT untersucht mit dem Ziel, die
Funktion der Eigenleber durch das auxiliäre Transplantat bis zur Regeneration
zu überbrücken.
In der Kontrollgruppe wurde bei 14 Lewis-Ratten (250-300 g) ein akutes Leberversagen
durch eine 87,5 %-ige Hepatektomie induziert. In der Therapiegruppe
(n = 7) erfolgte konsekutiv die Unterstützung der Funktion der Eigenleber
durch die auxiliäre orthotope Implantation eines linken Spenderleberlappens in
mikrochirurgischer Technik. Die Transplantatvene wurde mit Hilfe eines Veneninterponats mit
7-0 Prolene End-zu-End an die linke Lebervene des Empfängers genäht. Die
Transplantatpfortader wurde mit 10-0 Prolene End-zu-End mit der linken
Segmentpfortader des Empfängers anastomosiert. Der Transplantatgallengang wurde in
Splittechnik in den linken Segmentgallengang implantiert. Die Transplantatrearterialisierung
erfolgte mit Hilfe eines Aortensegments. Postoperativ wurde das Überleben und die
Leberfunktion bis zum 14. Tag beobachtet.
In der Kontrollgruppe starben alle Tiere innerhalb der ersten drei Tage. Sie zeigten eine
blaß verfärbte Eigenleber, die histologisch eine feintröpfige Verfettung mit
Hepatozytendegeneration aufwies. Die NH3-Spiegel stiegen am 3. postoperativen
Tag bis auf 612,7 ± 188,8 g/dl an. In der Therapiegruppe überlebten
71 % der Versuchstiere und zeigten signifikant niedrigere NH3- und Bilirubinspiegel. Am
14. Tag war das auxiliäre Transplantat gut durchblutet und zeigte eine normale
Leberhistologie. Die Eigenleber war bis auf das 5-fache ihrer Ausgangsgröße
vergrößert und wies eine normale Leberhistologie mit hypertrophischen
Läppchen auf. Mit dem vorliegenden Modell der APOLT an der Ratte konnte die
Überbrückung der Funktion der Eigenleber im akuten Leberversagen bis zu ihrer
Regeneration ermöglicht werden. Damit ist die Konvertierung der klinisch
anspruchsvollen Technik der APOLT auf die Ratte gelungen. In Zukunft können mit
diesem Modell klinisch relevante Fragestellungen der APOLT, wie z. B.
Leberregeneration und -kompetition nach APOLT, untersucht werden.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter