Forschungsbericht 1999-2000 | |
Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten - Allgemeine Dermatologie und Venerologie Von-Esmarch-Str. 56 48149 Münster Tel. (0251) 83-5 65 01 Fax: (0251) 83-5 65 22 e-mail: derma@uni-muenster.de WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/derma/ Direktor: Prof. Dr. med T. Luger | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten - Allgemeine Dermatologie und Venerologie Allgemeine Dermatologie und Venerologie | ||||
Molekulare Mechanismen der UV-induzierten Apoptose
Da UV-induzierte Apoptose eine wichtige Rolle bei der Photocarcinogenese spielt,
werden die molekularen Mechanismen des UV-mediierten Zelltodes untersucht. Im
Zentrum der derzeitigen Studien steht die Frage, ob bzw. über welche
Mechanismen UV-induzierte Apoptose von außen beeinflußt werden kann.
In diesem Zusammenhang wurde beobachtet, daß das immunmodulatorische
Zytokin Interleukin-12 (IL-12) UV-induzierte Apoptose von Keratinozyten in vitro
deutlich reduziert. Ebenso wurde in vivo eine Reduktion der Sonnenbrandzellen nach
Injektion von IL-12 gefunden werden. Dies ist nicht auf einen Filtereffekt von IL-12
zurückzuführen, da spektrophotometrische Analysen ausschlossen,
daß IL-12 im UVB-Bereich absorbiert. Interessanterweise konnte in vitro eine
deutliche Reduktion des UV-induzierten DNA-Schadens (Pyrimidindimere) nach
Zugabe von IL-12 beobachtet werden. Immunhistochemische Untersuchungen
bestätigten diese Ergebnisse auch für die in vivo Situation. Wurden die
Analysen unmittelbar nach UV-Bestrahlung durchgeführt, waren keine
Unterschiede im UV-induzierten DNA-Schaden zu beobachten. Dies ließ
vermuten, daß IL-12 DNA-Schaden reduziert. Dies konnte im Comet-Assay
bestätigt werden, was nahe legte, daß IL-12 DNA-Reparatur induziert.
Dementsprechend war IL-12 in der Lage, bestimmte Komponenten des
"Nucleotide Excision Repair" (NER) auf transkriptioneller Ebene zu
induzieren. In XPA-knock-out Mäusen, die aufgrund einer genetischen
Manipulation über keinen funktionsfähigen NER verfügen, war
IL-12 nicht in der Lage, die Formation von Sonnenbrandzellen zu reduzieren. Ebenso
konnte in Lymphozyten von Xeroderma pigmentosum Patienten eine Reduktion des
DNA-Schadens durch IL-12 nicht nachgewiesen werden. Diese Untersuchungen
zeigen, daß der protektive Effekt von IL-12 vermutlich auf eine Induktion des
NER durch IL-12 zurückzuführen ist. Dies ist insofern eine wichtige
Beobachtung, als dadurch erstmalig gezeigt werden konnte, daß der NER nicht
nur konstitutiv exprimiert wird, sondern auch einer Regulation unterliegt, und
über Zytokine beeinflußt werden kann. Zukünftige Untersuchungen
werden zeigen, ob durch den protektiven Effekt von IL-12 eine Reduktion des
Photocarcinogeneserisikos erzielt werden kann.
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Hans-Joachim Peter