Forschungsbericht 1999-2000 | |
Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten - Allgemeine Dermatologie und Venerologie Von-Esmarch-Str. 56 48149 Münster Tel. (0251) 83-5 65 01 Fax: (0251) 83-5 65 22 e-mail: derma@uni-muenster.de WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/derma/ Direktor: Prof. Dr. med T. Luger | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten - Allgemeine Dermatologie und Venerologie Allgemeine Dermatologie und Venerologie | ||||
Rolle von Neuropeptiden im Rahmen von allergischen Erkrankungen
Im Laufe des vergangenen Jahres wurden erneut deutliche Fortschritte bei der
Charakterisierung der Wirkmechanismen von a-MSH im Rahmen der
CHS-Suppression und der Toleranzinduktion erzielt.
In
enger Kooperation mit der Arbeitsgruppe von Prof. Harald Renz in Marburg konnte
demonstriert werden, dass a-MSH auch eine bedeutende Rolle bei
allergischem
Asthma spielt. In einem Mausmodell konnte zunächst nachgewiesen werden,
dass während und auch nach akuten asthmatischen Reaktionen in der
Lungenflüssigkeit signifikant weniger a-MSH vorhanden ist,
verglichen
mit gesunden Tieren. In der Folge gelang es zu zeigen, dass die gleichzeitige Injektion
von a-MSH und Antigen auch in diesem Experimentalansatz zu einer
deutlich
verringerten Ausbildung spezifischer Entzündungsphänomene kam. So
waren sowohl die Einwanderung Eosinophiler in die Lunge als auch die Expression
spezifischer IgE- und IgG2a- Antikörper in Gegenwart von
a-MSH massiv verringert, während die Produktion von IL-10 um ein
Vielfaches erhöht wurde. Dieses System wird derzeit weiter evaluiert und
soll im humanen System wiederholt werden. Neuropeptide wie die Substanz P
(SP), das Neurokinin A (NKA) oder das Calcitonin Gene-related Peptide (CGRP)
sowie das Proopiomelanokortin- (POMC-) Peptid a-Melanozyten-stimulierendes
Hormon (a-MSH) werden in der Haut von sensorischen Nervenfasern oder
epidermalen und dermalen Zellen als Antwort auf äußere schädliche
Stimuli freigesetzt. Die biologische Aktivität von SP wird nicht nur von dessen
Freisetzung, sondern auch von der Expression spezifischer Neurokininrezeptoren
(NK-1R) sowie durch proteolytischen Abbau mit Hilfe der von Zielzellen exprimierten
Neutralen Endopeptidase (NEP) oder des Angiotensin-Konvertierenden Enzyms (ACE)
reguliert. Ausgehend von unserer Beobachtung, das die akute Inhibierung oder
genetische Deletion der NEP in der Maus zu einer verstärkten
Kontaktallergiereaktion führt, haben wir die Regulation dieser Protease in
humanen dermalen mikrovaskulären Endothelzellen (DMEC) sowie der
DMEC-Zellinie HMEC-1 untersucht. Wir konnten mittels RT-PCR,
Duchflußzytometrie und fluorimetrische Enzymaktivitätsbestimmung
zeigen, daß HDMEC und HMEC-1 konstitutiv NEP mRNA und aktives Protein
exprimieren. NEP Expression und Aktivität werden durch Cytokine (IL-1,
TNFa), Aktivatoren der Proteinkinase A-vermittelten Signaltransduktion
(Forskolin/IBMX; F/I), Phorbolester (PMA) und ultraviolette Strahlung in Zeit- und
dosisabhängier Weise reguliert. PMA verringert die Proteinexpression und
Aktivität nach 24 und 48 h, während Stimulation mit IL-1,
TNFa, F/I und UVB (15-30 mJ/cm²) eine verstärkte
NEP-Aktivität und -Expression bewirken. Die Untersuchungen zeigen zum
bisherigen Zeitpunkt, das die Endothel-exprimierte NEP durch wichtige
Entzündungsmediatoren reguliert wird, die bei UV- und nicht-UV-bedingten
Entzündungsreaktionen eine Rolle spielen. |
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Hans-Joachim Peter