Forschungsbericht 1999-2000   
WWU-Logo Institut für Verkehrswissenschaft
Am Stadtgraben 9
48143 Münster
Tel. (0251) 83-22994
Fax: (0251) 83-28395
e-mail: 10bili@uni-muenster.de
WWW: http://www.wiwi.uni-muenster.de/~10/index.htm

Direktor: Prof. Dr. Karl-Hans Hartwig

 
 
 
[Pfeile  gelb] Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Institut für Verkehrswissenschaft
Verkehrswissenschaft
 


Interkommunale Mobilitätsvergleiche.
Ein neues Fundament zur Effizienzsteigerung in der städtischen Verkehrspolitik

Die Bertelsmann-Stiftung hat sich u.a. zur Aufgabe gestellt, die Methoden der marktwirtschaftlichen Steuerung ansatzweise auf die öffentliche Leistungserstellung zu übertragen. Dazu wurde ein Konzept entwickelt, das inzwischen auf verschiedene derartige Leistungsbereiche angewendet wurde: Paßwesen, Theater, Sozialgerichte, Schulen. Vier Elemente bestimmen dieses Konzept: Leistungserfüllung, Kundenzufriedenheit, Wirtschaftlichkeit und Mitarbeiterzufriedenheit. Die Beurteilung dieser öffentlichen Leistungen und ihre Optimierung erfolgen im Wege des interkommunalen Leistungsvergleichs. Die "best practice", die mit diesem Verfahren ermittelt wird, dient gewissermaßen als kollegiales Vorbild, das man in einer schlechter beurteilten Kommune kaum als "nicht relevant" und "nicht vergleichbar" darstellen kann und deshalb zur Nachahmung zwingt. Das IVM wurde beauftragt, die kommunale Leistung "Mobilität" nach diesem Konzept zu überprüfen. Dazu war in einer theoretischen Phase die Mobilität mit für das Bertelsmann-Konzept geeigneten Parametern zu bestimmen und ein Untersuchungsdesign zu entwickeln. An der Definition des Leistungsauftrags wirkte eine Expertengruppe von "Funktionären" und Nachfragern nach Mobilität aus vier interessierten Städten mit (Essen, Dortmund, Münster, Hamm). Die Erfüllung dieses Leistungsauftrags wurde objektiv auf der Datengrundlage der beteiligten Städte ermittelt. Damit war ein erster interkommunaler Vergleich möglich, der die erwarteten Abweichungen in einzelnen Elementen der Leistungserstellung zeigte. In der empirischen Phase mußte dazu ein Fragebogen entwickelt werden, der möglichst deckungsgleich mit der Definition des Leistungsauftrags sein sollte. Die Befragung wurde repräsentativ durchgeführt und zu vergleichbaren Charts verdichtet, so daß sich im Hinblick auf die Kundenzufriedenheit eine zweite Vergleichsmöglichkeit bot, die wesentlich weniger starke Abweichungen zeigte als der objektive Leistungsvergleich. Das noch fehlende Element Wirtschaftlichkeit kann zur Zeit nicht untersucht werden, weil die etablierten Unternehmen des ÖPNV sehr zurückhaltend mit der Weitergabe entsprechender Daten sind. Dies deswegen, weil sie damit rechnen, daß demnächst der kommunale Querverbund entweder verboten wird oder die Stadtwerke aufgrund des neuen Wettbewerbs mit ihren Gewinnen aus der Strom-, Gas- und Wasserversorgung nicht mehr zu Quersubventionierungen herangezogen werden können, womit Ausschreibungen des ÖPNV drohen.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. Werner Allemeyer, Dipl.-Volksw. Matthias Drews-Borrmann, Dr. Peter Jakubowski, Dr. Carsten Lehmann
 
 
[Startseite (Rektorat)] [Inhaltsverzeichnis] [vorherige Seite] [nächste Seite]

Hans-Joachim Peter
EMail: vdv12@uni-muenster.de
HTML-Einrichtung: Izabela Klak
Informationskennung: FO04NB06
Datum: 2001-11-06