Forschungsbericht 1999-2000   
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Direktor: Prof. Dr. Karl-Hans Hartwig

 
 
 
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Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Institut für Verkehrswissenschaft
Verkehrswissenschaft
 


City-Service-Center Düsseldorf

Die Idee des City-Service-Centers (CSC) ist bei der Bearbeitung der noch laufenden Untersuchung zur City-Logistik Düsseldorf entstanden, indem es sich von der isolierten Betrachtung der Belieferungsproblematik loslöst und nach weiteren Mehrwerten für Handel, Gewerbe und Kunden der Düsseldorfer Innenstadt sucht. Seit den 70er Jahren unterliegen Innenstadtbereiche und städtische Nebenzentren einem erheblichen Strukturwandel. Gewachsene, traditionelle innerstädtische Zentren, die sich durch ihre Multifunktionalität und ihren Bedeutungsüberschuß gegenüber dem sie umgebenden Raum auszeichnen, sehen sich grundlegenden neuen Rahmenbedingungen gegenüber. Verkehrliche Probleme auf der einen und die konsequente Ausrichtung von Teilen des Handels auf den Erlebniseinkauf andererseits machen es dem angestammten Einzelhandel schwer, zu bestehen. Mit zunehmendem Wachstum stellt auch der virtuelle Einkauf über das Internet für den Einzelhandel eine große Herausforderung dar. Als Schlüsselqualifikation einer Einkaufsstadt gelten die Einkaufsatmosphäre, geringe Autobelastung sowie die Erreichbarkeit der Innenstadt. Dies schließt auch den Pkw mit ein. Als eine Lösung wird deshalb das Angebot von Zusatzleistungen für den Kunden angesehen, die sich von dem bekannten Einkaufsgeschehen positiv abheben. Hierbei müssen Organisationsformen für bestimmte Leistungen der innerstädtischen Handelsbetriebe geschaffen werden, die sowohl die Verkehrsvermeidung bzw. die Änderung des Modal Split verfolgen als auch die Attraktivität der Innenstadt nicht schmälern, sondern vielmehr verbessern. Zusatzleistungen müssen somit geeignet sein, bestehenden MIV zu vermeiden und notwendigen Verkehr zu verbessern. Diese Zangenstrategie verfolgt das Angebot eines City-Service-Centers (CSC) mit einem großen Spektrum logistischer Dienstleistungen für den Einzelhandel und seine Kunden im Innenstadtbereich. Für die Realisierung eines Teil-CSC sind die Ansprüche Verbesserung der innerstädtischen Attraktivität, wirtschaftliche Tragfähigkeit im Rahmen der zur Verfügung stehenden Ressourcen sowie strikte Kunden- bzw. Handelsorientierung zu berücksichtigen. Aus den im Rahmen der City-Logistik-Kooperation gewonnenen Erfahrungen hat das IVM zusammen mit dem Stadtplanungsamt der Stadt Düsseldorf einen Arbeitskreis mit den relevanten Akteursgruppen gegründet, in dem sich u.a. interessierte Dienstleister zusammenfinden und ein Angebot für die Innenstadt erarbeiten. Die Ideen wurden den Mitgliedern des Altstadtmarketings der Altstadtgemeinschaft Düsseldorf vorgestellt und von diesen positiv bewertet. Beim Projekt "City-Service-Center (CSC)" in Düsseldorf wurden Leistungsbereiche des städtischen Handels und Gewerbes identifiziert, die ausgegliedert und mit Synergieeffekten kooperativ erledigt werden können. Ziel war die Steigerung der Attraktivität der Innenstadt. Als ein Nachteil der historisch gewachsenen räumlich beengten Innenstädte gilt die begrenzte Möglichkeit, den Kunden des Handels den Unmittelbaren PKW-Zugang zu den Geschäften zu gewährleisten. Die Angebote des CSC sollen auch dazu dienen, diesen Nachteil zu kompensieren, z.B. durch einen Zustellservice zu den Parkhäusern oder nach Hause, durch Gepäckaufbewahrung und Fahrradverleih. Im Wareneingang soll eine an ein Speditionsunternehmen ausgegliederte und dort professionell betriebene Logistik und Lagerhaltung die Kosten der beteiligten Händler senken und deren Kernkompetenz stärken. Vergleichbare Ansätze existieren auf höherer Ebene als Lagerlogistik für die Kaufhausketten. Das Konzept eines CSC sieht neben vielen anderen Leistungen ebenfalls das Angebot von Lagern und Belieferungsdiensten für den Handel vor. Die betriebswirtschaftliche Logik dieses Outsourcing besteht darin, gerade solche Leistungen, die nicht die zentralen Aufgaben des Handels darstellen, zu zentralisieren und sie bei einem neuen Leistungsträger zu dessen Hauptaufgabe zu machen. Hiermit können Betriebsgrößenvorteile realisiert werden, die zu einer Reduzierung der Kosten für die Teilleistung führen. Lagerraum in den Innenstadtlagen des Einzelhandels ist knapp und kann vielerorts effizienter für die Erweiterung der Verkaufsräume genutzt werden. Das logistische Konzept eines Pufferlagers ermöglicht im Verhältnis zum Ladenlokal durch günstigere Lagerkosten eine Belieferung mit größeren Mengen und trägt damit zur Entzerrung des Aufkommens im Ladenlokal und der Verkehrsleistung bei.

Drittmittelgeber:

Stadt Düsseldorf

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. Werner Allemeyer, Dipl-Volksw. Gunnar Knitschky, Robert Malina
 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 2001-11-06