Rahmenbedingungen, Strukturen und
Management von Kooperationsarrangements

Die Globalisierung der Märkte und damit einhergehend ein zunehmender Wettbewerbsdruck, die Verkürzung von Produklebenszyklen durch einen schnelleren Technologiewandel und die Verschmelzung ehemals eigenständiger Technologien wie Computer und Telekommunikation zu vollständig neuen Systemtechnologien prägen die heutige Umwelt der Unternehmen. Die Ablösung der Industriegesellschaft durch eine Informations- und Wissensgesellschaft hat bereits begonnen. Viele Unternehmen sehen sich angesichts dieser Herausforderungen vor dem Problem, daß ihre eigene Ressourcenbasis nicht ausreicht, um dringend erforderliche Innovationen zu realisieren. In diesen Fällen bieten sich Kooperationen mit wirtschaftlichen Partnern an, die einen erweiterten Zugang zu finanziellen Mitteln und Know-how ermöglichen. Durch die Zusammenlegung der jeweiligen Ressourcen kann ein höherer Ertrag erwirtschaftet werden, als dies bei isoliertem Einsatz der Ressourcen möglich gewesen wäre. Beispiele für Kooperationen sind strategische Allianzen, Joint Ventures, Projektfinanzierungen, virtuelle Unternehmen, aber auch komplexere Formen der Zusammenarbeit wie das Franchising und Genossenschaften. Wirtschaftliche Aktivitäten finden zunehmend nicht mehr nur über den Markt oder innerhalb von Unternehmen, sondern in kooperativen Organisationsformen statt.

Das Phänomen "Kooperation" wird aus der Sicht ökonomischer Ansätze (z.B. Industrieökonomik, Institutionenökonomik), aber auch aus Sicht von Managementansätzen (Kernkompetenzansatz, Strategisches Management etc.) betrachtet.

Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen Rahmenbedingungen, Strukturen und das Management. Betrachtet werden die internen und externen Rahmenbedingungen (Ressourcen der Unternehmen und Unternehmensumwelt), die Einfluß auf die Kooperation von Unternehmen ausüben. Vor diesem Hintergrund soll versucht werden, Aussagen darüber zu ermöglichen, in welchem Mix von Rahmenbedingungen welche der vielfältigen Kooperationsformen auf dem Kontinuum zwischen Markt und Hierarchie effizient ist. Schließlich sollen in einem dynamischen Managementmodell Gesetzmäßigkeiten in der Ausgestaltung und Steuerung von Kooperationen (Management) abgeleitet werden.

Anhand von Unternehmensfallstudien (z.B. Vergleich Europa-USA) sollen die theoretischen Aussagen empirisch überprüft werden.

Beteiligter Wissenschaftler:

Dr. Rolf Greve

Veröffentlichungen:

R. Greve: Der Trend zur Kooperation: Genossenschaften und Netzwerke, in: Michael Kirk / Jost W. Kramer / Rolf Steding (Hrsg.): Genossenschaften undKooperation in einer sich wandelnden Welt, Festschrift für Prof. Dr. Hans-H. Münkner zum 65. Geburtstag, Münster: Lit, 2000, S. 191-216. (mit Dirk Polster)

R. Greve: Genossenschaften und virtuelle Netze: Kooperationen auf dem Vormarsch, in: Jürgen Blank / Susanne Homölle (Hrsg.): PerspektiveWirtschaftswissenschaften, Tag des Wissenschaftlichen Nachwuchses Münster 1999, Münster: Lit, 2000, S. 15-20.

R. Greve: Globalisierung der Wirtschaft, Auswirkungen auf lokale Unternehmen, Münsteraner Diskussionspapiere zum Nonprofit-Sektor Nr. 4, Münster,2000.

R. Greve: Make or Buy?, Der Trend zur Kooperation, Größerer Erfolg durch Zusammenlegung von Ressourcen, in: Forschungsjournal der WestfälischenWilhelms-Universität Münster, Heft 1/1999, Münster, S. 21- 23. (mit Claire Binisti und Klaus Rahmen-Zurek)