Claim-Management im internationalen Anlagengeschäft

Resultierend aus den Besonderheiten des internationalen Anlagengeschäftes (z.B. Langfristigkeit, Komplexität, Variabilität des Lieferumfangs) können nicht alle während eines Projektablaufs eintretenden Sachverhalte bereits zu Vertragsabschluß vollständig antizipiert werden. Vor allen Dingen die Langfristigkeit sowie die hohe Variabilität des Anlagengeschäfts führen zu einem häufigen vertraglichen Änderungsbedarf. Darüber hinaus können Leistungsstörungen eintreten, die den vertraglich vereinbarten Projektablauf behindern. Da Änderungen oder Leistungsstörungen des Projektes i.d.R. zu Kostenerhöhungen und Lieferzeitverschiebungen führen, ergeben sich finanzielle oder terminliche Forderungen (Claims), die eine Vertragspartei über den eigentlichen Vertragsinhalt hinaus an eine andere stellen kann. Aufgabe des Claim-Managements ist das Erkennen und die Führung der im Leistungsprozeß potentiell und tatsächlich auftretenden Veränderungen, um eine Antizipation und Quantifizierung der Änderungsauswirkungen zu ermöglichen.

Ziel des Forschungsvorhabens ist die Ableitung von strategischen Gestaltungsmaßnahmen des Claim-Managements unter Berücksichtigung von Erklärungsansätzen der Neuen Institutionenökonomie. Dabei werden Erfolgswirkungen des Claim-Managements im Rahmen eines Gesamtkonzeptes der Unternehmensführung unter Einbezug von Risiko- und Referenzanlagen-Überlegungen untersucht.

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. Klaus Backhaus, Dr. Thomas Köhl

Veröffentlichungen:

Köhl, T.: Claim-Management im internationalen Anlagengeschäft: Nachforderungspotentiale und deren Realisierung in unterschiedlichen Vertragsverhältnissen, Dissertation, Wiesbaden 2000.