Betreibermodelle

Dem in der heutigen Zeit zunehmenden Bedarf an Infrastruktur stehen die Budgetnöte der öffentlichen Hand gegenüber, die immer weniger über die nötigen finanziellen Mittel zur Finanzierung neuer oder Instandhaltung bestehender Infrastruktur verfügt. Eine Alternative zur Lösung dieses Problems liegt in der Involvierung privater Unternehmen in die Bereitstellung von Infrastruktur. Dies ist im Rahmen sogenannter Betreibermodelle möglich. Hierbei übernimmt eine eigens hierfür gegründete Projektgesellschaft, an der sich häufig auch der Anlagenlieferant beteiligt, den Betrieb der Infrastruktureinrichtung. Konstituierendes Merkmal ist das Delegationsverhältnis zwischen Auftraggeber und Projektträger, mit dem die Gesamtverantwortung für die Leistungserbringung und die Finanzierung während der Ausführungs- und Betriebsphase auf den Projektträger übergeht.

Neben den durch die Rahmenbedingungen des Projektes determinierten Merkmale gibt es bei der Konzeption eines Betreibermodells eine Reihe von Gestaltungsparametern, die die Höhe des Risikos und damit auch der Finanzierungskosten beeinflussen. So können z.B. durch ein geschicktes Financial Engineering die Finanzierungsrisiken weitgehend reduziert werden. Vor diesem Hintergrund wird im Rahmen eines Forschungsprojektes am IAS untersucht, welche Parameter einen besonders bedeutenden Einfluß auf die Höhe der Finanzierungskosten ausüben, um darauf aufbauend Aussagen über die für den Erfolg eines Betreibermodells bestmögliche Konzeption ableiten zu können.

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. Klaus Backhaus, Dipl.-Kfm. Holger Werthschulte