Anatomisch-histologische Untersuchungen an Pflanzen extremer Standorte

Die Mangrove Laguncularia racemosa wird nicht von allen Forschern zu den absalzenden Mangrovearten gezählt. Im Gewächshaus des Instituts für Ökologie der Pflanzen wurden seit zehn Jahren mehrere Exemplare dieser Mangroveart kultiviert, die keine Salzsekretion an den Blättern zeigten. Erst an neu angezogenen Pflanzen dieser Art, deren Samen aus Costa Rica stammten, konnten bei den gleichen Kulturbedingungen Salzkristalle auf der Blattoberfläche beobachtet werden. Die Absalzreaktion und die Struktur der Salzdrüsen wurde untersucht.

An einer weiteren Mangove Rhizophora mangle wurden die auf der Blattunterseite sichtbaren Strukturen untersucht und als Hydathoden identifiziert, die nur in den Blattknospen aktiv sind. Welwitschia mirabilis, ein Endemit des südlichen Afrikas, bildet zwei kontinuierlich wachsende Blätter aus. Dies ist für eine Pflanze der ariden Gebiete eine ungewöhnliche Strategie. Die Blätter benötigen Anpassungen, um dem klimatologischen und mechanischen Stress in der Wüste zu widerstehen. Den in den Blättern gebildeten Spikularzellen galt unsere Aufmerksamkeit, da diese je nach Standort in unterschiedlicher Dichte und Verteilung vorkommen können. Ebenso war das basale Dauermeristem der Blätter, sowie die Leitgewebe in der meristematischen Region von Interesse.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. M. Tuna, Prof. Dr. D.J. von Willert, S. Schulze-Kalhoff, Y. Riesmeier, A. Nieder, K. Tewes

Veröffentlichungen:

Tuna, M. et al.: in Vorbereitung'