Forschungsbericht 1997-98 | |
Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft
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Forschungsschwerpunkte 1997 - 1998
Fachbereich 09 - Erziehungswissenschaften Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft Didaktik/Bildungsgangforschung | ||||
Komik als Konstituens von Pädagogik und Didaktik
Komik steht keineswegs im Gegensatz zu Pädagogik und Didaktik. Sie ist auch nicht nur
ein zufälliges Nebenprodukt pädagogischer Kommunikation. Vielmehr bildet sie
einen konstitutiven Bestandteil jeder pädagogischen Beziehung und jeden
pädagogischen Bildungsgangs, die nicht scheitern sollen. In den Lebensläufen
der Pädagogen, zumal der LehrerInnen, erkennen wir immer wieder, daß
diejenigen, die nicht zu Bewegungen der Komik und Ironie imstande sind, leichter 'ausbrennen'.
Erst die Tragödie, die man im eigenen Werdegang sieht oder gar vorhersieht, wird
bearbeitbar - nämlich aufgrund der in ihr enthaltenen Komik und Absurdität. - In
der kleinsten Lehr-Lernsituation bildet paradoxerweise die 'Selbstzufriedenheit' der
Lernenden die wichtigste Voraussetzung für ein Ingangkommen des Lernprozesses: dann
nämlich, wenn er sich den Kraftaufwand der Selbstverteidigung, der Abwehr und der
Verdrängung (gegen das Verlernen alten und das Erlernen neuen Wissens) erspart und
diesen gewissermaßen in ein Lachen ausbrechen und entladen läßt. -
Gelingende pädagogische Beziehung erfordert Geist, Witz, Spielraum, Freiheit.
Ein wesentliches Mittel, um diesen Raum zu schaffen, stellt jene Komik dar, welche als der
Übergang vom Sinn zu Unsinn, als Dekonstruktion, begriffen wird. Wenn es
möglich wird, daß Lehrende und Lernende 'zwischen-sich' ihnen einer gewissen
Leere hingeben, ihr gegenseitiges Nicht-Verstehen mehr oder weniger aufmerksam teilen, dann
können 'komische' Such- und Probebewegungen des Lernens und des Erforschens
beginnen ...
Beteiligter Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter