Didaktiken, Techniken und Praktiken interkultureller Bildung

Wie für jede Bildung so genügt es auch für interkulturelle Bildung nicht, einfach Menschen verschiedener Kulturen miteinander in Kontakt zu bringen. Um interpersonelle und intergruppale Such- und Probebewegungen zu befördern und interkulturelles Lernen zu unterstützen, bedarf es einer gewissen Formgebung. Diese Formgebung ist in den letzten drei Jahrzehnten überwiegend über psychodynamische Techniken erfolgt, die weitgehend einem US-amerikanischen Transfer entstammen und, in Entgegensetzung zu bisherigen Didaktiken der Informationsvermittlung, zum Ziele haben, kulturelles Wahrnehmungsvermögen und interkulturelle Sensibilität zu erweitern. Diesen laboratoriumsähnlich strukturierten Trainings- und Simulationstechniken stellen wir experimentierende Praktiken der Kommunikation und Konfrontation gegenüber, in denen die teilnehmenden 'Lerner' wieder Subjekte der Begegnungen werden und sich, ihre Kultur sowie ihre interkulturellen Beziehungen angesichts der Spiegelungen und Anfechtungen durch 'Fremde' (in und außer sich) auf die Probe stellen ...

Drittmittelgeber:

Retz-Verlag Paris, Deutsch-Französisches Jugendwerk

Beteiligte Wissenschaftler:

J. Demorgon (Université Reims), M.-N. Carpentier (Université Lille-Tourcoing), P. Willhelm (Universität Nürnberg-Erlangen), H. Kordes (Universität Münster)

Veröffentlichungen:

Rademacher, W., P. Wilhelm: Übungen zum interkulturellen Lernen. Frankfurt/Main 1997

Amt für multikulturelle Angelegenheiten: Begegnen, Verstehen, Handeln. Frankfurt 1997

Kordes, H.: Evolution des dispositifs de formation interculturelle. In: J. Demorgon/E.M. Lipianski: L'interculturel en formation. Paris 1999